Samstag, 30. Dezember 2017

Jahresrückblick...

Bald, sehr bald ist 2017 Geschichte.  Und ich wäre nicht ich, wenn ich mir nicht ein paar Gedanken über das vergangene Jahr gemacht hätte - und deshalb gibt es einen kleinen persönlichen Jahresrückblick,  ganz ohne andauernd nervige Werbeunterbrechung und (leider) ohne prominente Gäste 😂.  

Ihr seht, ich habe meinen Humor nicht verloren, trotz der harten Wochen, die hinter uns liegen und der harten Wochen, die vielleicht noch kommen werden...Humor ist etwas ganz wichtiges für mich. Etwas, aus dem ich Energie ziehen kann und das eine zentrale Rolle in meinem Leben spielt...aber nun zu meinem persönlichen Resümee,  2017 betreffend. 

Sollte ich dem scheidenden Jahr eine Überschrift geben, so würde ich irgendetwas wie "unerwartet" oder "viel Bewegung " oder ähnliches nehmen. 

Einfach, weil in diesem Jahr tatsächlich viele unerwartete Dinge passiert sind....

In meinem Freundeskreis habe ich noch im Januar damit geprahlt, dass ich nun schon 20 Jahre den Führerschein habe ohne einen Unfall gehabt zu haben. Und prompt hatte ich noch im Januar einen kleinen Crash.  Nichts schlimmes, aber trotzdem. Falls ihr also einen guten Rat annehmen wollt: prahlt nie mit solchen Dingen- ganz schnell kann es anders sein. 

Wir hatten einen wunderschönen Familienurlaub in meinem heissgeliebten Mallorca - ein letzes Mal (vorerst) ausserhalb der Ferien und somit zu einigermaßen bezahlbaren Preisen...😬. 

Dann habe ich mich entschieden. Für einen neuen Arbeitgeber und einen neuen beruflichen Weg.  Ich habe gekündigt (nach 18 Jahren bei ein umd demselben Arbeitgeber- hat sicher auch bald Seltenheitswert sowas) und bald - sehr bald - kann ich endlich meine neue Stelle antreten. Anfang dieses Jahres hätte ich nicht gedacht, dass dieses Jahr eine so wichtige Entscheidung mit sich bringen wird...

Unser Sommer war sehr schön...und ist irgendwie rückblickend verdammt schnell vorbeigerast. Ich wollte eigentlich viel mehr Outdoorprojekte realisieren,  aber das läuft nicht weg und wird dann wahrscheinlich auf 2018 verschoben. Dafür sind ein paar tolle, neue Ideen hinzu gekommen und da kann ich ehrlich gesagt kaum erwarten, dass sie Gestalt annehmen.  Aber irgendwie habe ich tatsächlich viel mehr DIY- mässiges vorgehabt, aber irgendwie fehlte Zeit oder Energie oder beides. Aber ich finde das auch nicht schlimm, denn das war eine wichtige Erfahrung für mich: wie schön es sein kann, auch in der Freizeit alle fünf gerade sei zu lassen. Dass das gut tut, wichtig ist und keinesfalls schlimm - im Gegenteil.  

Vielleicht trägt ein bisschen Schuld an dieser "DIY-Flaute" auch mein neues Interesse für Instagram und die unzähligen tollen Inspirationsquellen, witzigen, informativen oder einfach nur schönen Accounts...und dem Feedback, das man selbst auch so viel und oft und schnell erhält, was ich als unheimlich bereichernd empfinde...

Meine Tochter kam in die Schule und somit hat für sie - und uns ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Und es ist ein schöner - bis jetzt 😉. 

Wir waren - völlig unverhofft- in den Herbstferien in Schottland/Edinburgh. Haben ein wenig von diesem grossartigen Land gesehen, unsere Familienzeit vollauf genossen und ausgekostet, ein bisschen Kraft getankt vom Alltag, von Sorgen oder Problemen...die, wenn man einen schweren Schicksalschlag erlebt dann völlig unbedeutend und ja, eigentlich absurd erscheinen. 

Einen Schicksalsschlag, den wir mit dem Tod meines Schwiegervaters im Dezember erhielten und erst noch verarbeiten und verkraften müssen. Trauerarbeit ist schwer (leider,  leider habe ich darin Erfahrung), aber unsere Familie, unser Zusammenhalt und unsere Liebe ist stark und wir werden das schaffen. 

Das Ironische an dem Ganzen ist, dass ich  - hätte man mich im November nach meinem 2017 gefragt - dieses Jahr für richtig toll gehalten hätte. Unerwartete Situationen, wichtige Entscheidungen,  tolle Urlaube,  ganz kostbare Momente und unvergessliche Erlebnisse, neue Freundschaften, wichtige Erfahrungen...und unterm Strich tatsächlich zufriedenstellend für mich.

Und wenn ich eine Lehre aus diesem Jahr ziehen kann, dann sicher dass mich das Leben auch dieses Jahr wieder gelehrt hat, dass alles anders kommt als man denkt. Abgesehen vom Tod meines Schwiegervaters ist das nicht unbedingt das schlechteste...

Nun schliessen wir also 2017 ab. Mit der Hoffnung auf Kraft, die neue Situation annehmen zu können, den Verlust zu akzeptieren und damit zurechtkommen zu können. Zweifelsohne wird es ein herausforderndes Jahr und das nicht nur wegen meines Jobwechsels. Aber ich freue mich darauf. Herausforderungen sind dazu da, angepackt zu werden und ich bin nicht dazu gemacht, den Kopf vorschnell in den Sand zu stecken.      

Ob ich mehr bloggen werde? Ich kann es nicht garantieren, aber ich hoffe es...und ich würde mich freuen, wenn ihr mich dabei weiterhin begleitet und mit mir durch das kommende Jahr  geht.  

Ich wünsche euch ein ganz wundervolles neues Jahr...bis dann🙋‍♀️! 


Montag, 18. Dezember 2017

Abschied

Wir haben gehofft. Lange, unnachgiebig. Wir haben gebangt, um Dich und Dein Leben. Wir haben die Hoffnung nie aufgegeben, bis zuletzt waren wir zuversichtlich und wollten Dir mit diesen positiven Gedanken Kraft geben. 

Wir haben gebetet - darum, dass Du gesund wirst. Aber auch darum, dass Du in Würde leben kannst und wenn das nicht möglich ist, in Würde sterben kannst. Letzteres hast du am 9.12. getan, als Dein Herz aufhörte zu schlagen. Als Dich Deine Kraft verließ und Du losgelassen hast. 

Nun ist es an uns, Dich loszulassen. Auch wenn Du ewig in unseren Erinnerungen weiterleben wirst. 

Es gibt einige, die sagen, dass es besonders in den Tagen vor Weihnachten schlimm ist, jemand zu beerdigen - so wie Du morgen beerdigt wirst. 

Gibt es überhaupt einen guten Zeitpunkt, von jemand Abschied zu nehmen - zumindest in diesem Leben? Ich glaube nicht, aber ich verstehe den Gedanken an der Aussage,  dass dies in der Vorweihnachtszeit besonders schwer ist. Ist es doch die Zeit, in der Familie eine besonders große Rolle spielt und nun uns noch schmerzhafter als ohnehin schon bewusst wird, dass jemand wichtiges wie Du fehlt.  

Morgen ist also dieser grauenhafte Tag, an dem wir uns ein letztes Mal von Dir verabschieden, mein lieber Schwiegervater. Du warst ein widersprüchlicher Mensch. Keiner war so stur wie du, keiner so konsequent. Immer 1000%ig in allem was du tatest und immer absolut zuverlässig. Einerseits manchmal beinah verletzend direkt, andererseits unglaublich liebenswürdig. Ein durch und durch positiver Mensch, der gerne und viel lachte, immer ein einen lockeren Spruch parat hatte, immer über alles mögliche informiert war und zu allem eine Meinung hatte. Ein Mann mit Format, ein Mann mit wahrer Grösse.  

Viel zu früh gehst du nun, aber du gehst nicht ganz, denn du lebst weiter in uns. Vielleicht müssen wir es wirklich mit den Augen unserer Kinder sehen, die uns in dieser schweren Zeit so sehr helfen - ohne sich dessen bewusst zu sein. Natürlich. Sie meinen, du lebst nun beim lieben Gott,  fernab von Schmerzen und bei der anderen Oma und Opa, wo ihr eine grosse Party feiert und als unsere Schutzengel auf uns aufpasst. Ein schönes Bild, das ich mir nur zu gern vorstelle. 

Wo auch immer du nun sein magst: Danke Dir - für viele schöne Momente und Erlebnisse, für alles. Wir werden dich für immer vermissen. Auf Wiedersehen, Eberhard. 

Samstag, 9. Dezember 2017

Alles anders...

Was ist denn mit der los? Hat sie jetzt mit dem bloggen aufgehört? - Solche und ähnliche Fragen wird sich vielleicht der ein oder andere gedacht haben, denn schliesslich ist der neue Monat schon 9 Tage alt und...

Ich habe weder einen "Rückblick / Ausblick - post" a la "Tschüss November,  hallo Dezember" veröffentlicht, noch habe ich sonst irgendetwas gepostet - und das wo wir doch Dezember haben, der DIY-Monat schlechthin...glaubt mir, ich habe mir selbst das auch ganz anders vorgestellt.

Eigentlich hatte ich vor, euch einen Ausblick auf den Dezember und Rückblick auf den November zu geben. Und eigentlich hätte ich euch schon längst gerne was von meinen Projekten in der Vorweihnachtszeit gezeigt...eigentlich,  eigentlich...

Doch manchmal kommt alles anders, als man denkt. Ein naher Angehöriger von mir ist schwer erkrankt und während die Behandlung zunächst Erfolge zeigte, kämpft er nun um sein Leben.  Und plötzlich ist alles anders. Steht alles still, wird vermeintlich wichtiges absolut unbedeutend. Wird Zeit, Kraft und Energie für diesen Menschen und die Familie gebraucht. 

Alles andere wird Nebensache. Auch das, was doch normalerweise gut tut und entspannt - wie nähen, basteln oder auch bloggen, dafür ist am Ende eines viel zu langen, viel zu nervenaufreibenden Tag keine Energie und Muse mehr da. Und deshalb habt ihr (leider) auch so lange nichts mehr gehört.

Und da der Dezember nun schon voll am laufen ist, bekommt ihr auch keinen Rückblick auf den November und einen Ausblick für den Dezember mag ich auch nicht wagen, da meine Familie und ich Tag für Tag schauen müssen und einfach keine (grösseren) Pläne machen können.

Also wird dies ein anderer post. Einer, der beschreibt wie man in den dunklen Stunden,  in der Verzweiflung und Traurigkeit doch manchmal Trost findet. So wie ich es aktuell erlebe. Die Situation, in der wir stecken ist grausam und schlimm...und dass jetzt Vorweihnachtszeit ist, macht das ganze nicht besser. Und doch bin ich momentan ganz berührt von der Anteilnahme,  von der Feinfühligkeit, der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die ich erfahre und erhalte. So viele bieten Hilfe an, zum Beispiel meine Kinder zu betreuen, wenn ich und mein Mann ins Krankenhaus gerufen werden...und so weiter. 

Wisst ihr, ich bin selbst jemand der sehr gut im geben ist, aber grottenschlecht im nehmen (vielleicht weil ich schon früh die Erfahrung machen musste, auf mich allein gestellt zu sein). Das ist sicherlich noch etwas, was ich lernen kann: Hilfe annehmen. Und trotzdem tut es so unendlich gut, so viel Support und Zuspruch zu erhalten. Unabhängig davon, ob ich tatsächlich davon Gebrauch mache oder nicht. Einfach zu wissen, dass da jemand ist, dass man nicht alleine ist...das reicht oft schon.

Und da sind ja noch (vor allem) meine Kinder. Ich spüre gerade, dass es ganz besonders jetzt unendlich wichtig ist und gut tut, dass die beiden da sind. Sie geben (zwangsläufig) dem aktuellen Chaos und Gefühlswirrwarr eine Ordnung und Bahn. Sie zwingen mich, nicht in sinnlosen Endlos-Gedankenschleifen zu versacken,  sondern zu funktionieren. Und zu spielen und zu reden - über wichtiges und ganz unbedeutendes. Sie bringen mich zum Lachen und: sie haben es verdient, trotz all der Traurigkeit die wir in uns drin haben, eine schöne (Vor-) Weihnachtszeit zu erleben. 

Und so tun wir auch das, was alle Familien aktuell tun: Plätzchen backen, weihnachtlich dekorieren, zu Nikolausfeiern gehen, Geschenke basteln und einpacken und so weiter.  Und so schaffen wir ein Stückchen Normalität in einer ganz und gar aussergewöhnlichen Situation. Bislang ist uns das sehr gut gelungen. 




Ja, wir Erwachsenen haben dieses Jahr keine schöne, fröhliche Vorweihnachtszeit, sondern eine zwischen hoffen und bangen, eine nachdenkliche. Aber: bei all dem  schlimmen haben wir vielleicht gerade jetzt eine ganz wertvolle Vorweihnachtszeit- so absurd das auch erscheinen mag. Eine,  bei der wir uns wieder auf den richtigen Sinn von Weihnachten besinnen. Fernab von den gestressten Paketzustellern, den genervten Verkäufern, dem ganzen Kommerz und lautem Trubel und Heiterkeit auf Knopfdruck. 

Dem Rückbesinnen, dass die Liebe das einzig Wahre ist. Und dass wir alle nur Gast auf dieser Welt sind und unsere Zeit nutzen sollten. Und vor allem: 

Dass Familie und Freunde neben Zeit das wertvollste und wichtigste ist, was wir haben und dass wir genau das auch zu schätzen wissen sollten und es pflegen und bewahren. Und es wird mir wieder bewusst, dass wir tatsächlich so viel echte und richtig gute Freunde haben, die auch da sind und zu uns halten wenn schwierige Zeiten kommen. Deshalb:

Liebe Familie und Freunde: vielen Dank für Euren Zuspruch,  für die ungefragte Hilfsbereitschaft und vor allem für Eure Liebe. Sie gibt uns Kraft - Danke!