Freitag, 30. März 2018

Ostern

Und schwupps - schon ist Ostern vor der Tür. 

Die Deko, die ihr auf den Fotos in diesem post seht, steht hier schon tatsächlich seit etwa 14 Tagen. Nicht, weil ichnsk ein enormer Osternfan bin. Auch nicht, weil ich immer viel dekoriere. Ich hatte einfach so unbändige Lust auf Frühling und den Winter satt, dass ich unbedingt auch eine Umdekoration brauchte. 



Kennt ihr das? Diese Zeit zwischen Weihnachten und Frühling, wo noch hier und da weihnachtliche oder zumindest winterliche Dekoration steht. Und steht und steht und irgendwann ziemlich fehl am Platz wirkt, einfach weil es Zeit für Neues ist. So empfand ich das dieses Jahr.  Und der Vorteil an der frühen Deko ist auch, dass wir länger was davon haben. Denn irgendwie ist Ostern ja immer so prompt da und ebenso rasant vorüber. 

Und ursprünglich hatte ich auch gar nicht vor, so viel zu dekorieren, aber es hat sich so ergeben. Denn als ich die Kiste mit den Ostersachen vom Speicher geholt habe und meine total euphorischen Kinder alles ausgeräumt hatten, haben wir erst mal festgestellt, wie viel süsse Sachen wir tatsächlich haben. 




Und ich habe festgestellt, dass es absolut nicht überladen wirkt, denn die meisten Sachen sind weiß oder auch in sonst eher unauffälligen Farben. Also mit anderen Worten: knallbunt haben wir nicht dekoriert. Bunt ist bei uns das Kinderzimmer und Spielzimmer. Und draussen haben wir die Bäume der Kids natürlich mit bunten - teils selbst bemalten - Plastikeiern dekoriert. 



Und sonst haben wir natürlich auch gemeinsam Eier gefärbt (und auch gleich gegessen, daher keine Bilder), dann haben wir noch mit zwei Freunden meiner Kinder gebacken. Geplant waren Häschen aus Hefeteig. Den Teig habe ich vorbereitet, heraus gekommen  sind ein Monsterhase, eine Wolke, ein großes Ei, ein kleinerer Hase, kleine Eier, ein Korb, ein Regenbogen und ein (Zitat) "Osterbollen"😂. Und das ist super so. Klar, wollte ich ursprünglich etwas österlicheres machen, aber die Kids waren so mit Eifer und Ideenreichtum, Kreativität und Eifer dabei, dass mich der "Bollen", der Regenbogen, der Monsterhase usw. viel mehr freut. Übrigens habe ich davon auch keine Bilder. Das reale Leben war bei der Entstehung einfach wichtiger und fesselnder, als dass ich mich mit der Kamera für ein paar gute Aufnahmen "bewaffnen" hätte wollen. 


Und heute - am "Karfreitag- Morgen" (gerade noch rechtzeitig vor unserem Osterprogramm, wir sind nämlich nicht wirklich viel zuhause in den nächsten Tagen) habe ich mit meiner Tochter noch kleine Hasentäschchen genäht. Die Idee habe ich vom Blog von Rebecca - Elfenkind Berlin. Glücklicherweise etwas, das sehr schnell umzusetzen geht...🤣



Für die Füllung ist u.a. mein Sohn verantwortlich. Er liebt Bügelperlen und hat Bügelperlen-Ostereier gemacht. So, und jetzt müssen wir schon los - Euch ganz tolle Osterfeiertage 🙋‍♀️
  
  

Sonntag, 25. März 2018

Kindergeburtstag

Ja, was soll ich sagen? Jetzt ist er schon 4 Jahre alt, mein Sohn. Diese Woche hatte er Geburtstag und heute haben wir seinen Kindergeburtstag gefeiert. 

Für ihn war das natürlich ein ganz besonderer Tag,  auch deshalb weil er seit etwa 10 Monaten immer mal wieder davon spricht und diese Feier ganz offensichtlich sehr wichtig für ihn ist. 

An dieser Stelle hätte ich heute gerne diejenigen belächelt, die alles in Bewegung setzen, um eine perfekte Party für Ihre Kinder zu schmeissen. Die sich tolle Programme, eine ausgefeilte Deko überlegen und Mitgebsel-Taschen für die Kinder packen, die fast grösser sind als die Geschenke die das Geburtstagskind erhält. 

Und ehrlich belächle ich diese Eltern tatsächlich immer noch ein bisschen. Aber vielleicht aktuell nicht ganz so sehr, denn mir ist selbst aufgefallen, dass wir in Teilen selbst ähnliches organisiert haben...und das obwohl es heute echt ein sehr entspannter Geburtstag , ganz ohne vollgestopftes Programm, Hektik oder dem Drang nach Perfektionismus war...aber erst mal eins nach dem anderen. 

Schon seit vielen Monaten stand fest, dass sich mein Sohn eine "Piratenparty" wünscht. Also habe ich bereits im Februar entsprechendes Equipment im Internet geordert. Ich weiß,  die regionalen / lokalen Geschäfte soll man unbedingt unterstützen...und das tue ich auch regelmäßig. Nur muss man wissen, dass es in meiner Gegend nicht gerade von entsprechenden Läden wimmelt, die Party-Ausstattung für Kindergeburtstage haben und ausserdem: es ist unglaublich bequem. Es ist nicht schön, das zuzugeben, aber nunmal die Wahrheit. Und ich hatte das Glück auf einen wirklich schönen Shop gestossen zu sein, der wirklich viel zum Thema (Kinder-Motto-)Partys anzubieten hat und den ich auch an dieser Stelle gerne weiterempfehle (Werbung,  nicht gesponsort):  "Maiglöckchen Shop".

Hier habe ich also das Equipment für die Feier bestellt, was genau seht ihr hier:




Und das ich das bereits im Februar getan habe, hat sich auf jeden Fall schon früh als absolut richtige Entscheidung erwiesen, denn ich hätte das ganz sicher nicht rechtzeitig, oder zumindest ohne Hektik in meinem aktuellen Alltag hinbekommen. 

Die zweite richtige Entscheidung war, die Feier auf eine  Samstag zu legen. Es ist so simpel, dass ich selbst nicht verstehe, wie ich da nicht eher drauf gekommen bin. Die Kindergeburtstage meiner Tochter habe ich bislang immer unter der Woche stattfinden lassen, weil der Samstag unser "Action-Tag" ist, was Haus, Garten, Erledigungen usw. Betrifft. Vielleicht ist es mir daher nie in den Sinn gekommen, dass sich ein Samstag als Partyzeitpunkt anbietet. Jedenfalls steht ab heute fest: künftig werden alle von uns ausgerichteten Kindergeburtstage an einem Samstag stattfinden. Das war echt so entspannt. Ich hatte so viel Zeit für alles mögliche, musste nicht die Kids rechtzeitig wecken, in die Schule oder Kiga bringen, arbeiten, die Kids wieder abholen, alles richten usw. Samstags ist das ein ganz anderer Freiraum und Rythmus. Klasse! 



Was die Einladungen zum Kindergeburtstag betrifft: die habe ich auch bestellt. Es gab einfach so schöne Priateneinladungen vom "Krima und Isa" (die ich sowieso so gerne mag), dass ich dies im Maiglöckchen Shop gleich mitbestellt hatte. Ich finde es super, wenn Eltern mit ihren Kids selbst Einladungen basteln, aber mir fehlte einfach die Muse dazu. Und wenngleich ich auch nicht die Mama bin, die nur Einladungen aus "selbst handgeschöpftem Naturfaserpapier" akzeptiert, so finde ich es schön und auch wichtig, dass es Einladungen tasächlich noch in Papierform gibt. Mein Gefühl ist, dass es meinen Kindern wichtig ist und grossen Spaß macht, ihren Freunden etwas in die Hand geben zu können, wenn sie einladen. Mittlerweile gibt es ja auch mehr und mehr Eltern, die zur Kindergeburtstagsfeier per Whatsapp einladen. Ich liebe diesen Kommunikationsweg wirklich sehr, aber bei solchen  Veranstaltungen finde ich "richtige" Einladungen einfach schöner und passender. Mag sein, dass das altmodisch klingt. Dann bin ich das eben.




Also habe ich heute morgen Muffins noch gebacken (Piratenförmchen und -Stecker hatte ich ja auch mit der Lieferung erhalten), einen simplen Marmorkuchen (in einer Ritterburg-Silikonbackform) hatte ich schon am Vorabend gemacht. Ausserdem habe ich noch schnell eine Schatzkarte für unsere Schatzsuche gemalt und den Schatz präpariert. Was drin war? Für jedes Kind eine Plastik-Goldmünze (die hatten wir noch vom Geburtstag meiner Tochter im letzten Sommer übrig), einen Button zum anstecken mit einem Piratenkopf drauf, einen Papp-Falt-Piratenhut, und ein paar Süessigkeiten und: Holzsäbel. Diese hatte ich ursprünglich gar nicht geplant, aber meine Schwägerin hatte mir den Vorschlag gemacht, welche auszusägen, als ich ihr von der Piratenparty erzählt hatte.  Kann ja nicht schaden, dachte ich und wollte die Säbel auch einfach in "natur" verschenken, sodass die Kids dann jeder bei sich zu Hause den Säbel anmalen könnten. Aber sie hat die Säbel auch gleich noch lackiert - echt Spitze!




Also ging' s erst mal ans Kuchen essen , als alle Kids da waren. Danach ein Geschenke-Austauschspiel, danach wollten alle erst mal spielen...noch jeder schnell ein Piratentattoo verpasst und schon ging' s raus zur Schatzsuche. Uns kam natürlich extem entgegen, dass wir heute einen so schönen, sonnigen Tag hatten. Nicht zu kalt und nicht zu heiß,  genau richtig um draussen zu sein. Erst mal ging es in den Wald, über kleine Wege, Steine und Wurzeln, dann gab es zwischendurch eine kleine Stärkung und schliesslich sind wir dann auf dem Spielplatz direkt in der Nähe von uns gelandet. Dort hat ein Papa-gei (mein Mann, verkleidet in einem Ganzkörper-Plüschkostüm, das wir vor vielen Jahren an der Fasnet mit der Clique gemacht haben) auf einer Kletterstange sitzend den Schatz bewacht. Ein Bild für Götter, kann ich Euch sagen. Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich daran denke. Das war übrigens überhaupt nicht mit ihm abgesprochen gewesen und ein Spontaneinfall von ihm gewesen. Ich hätte euch an dieser Stelle gerne ein Foto geliefert, aber ich habe nur viele Gruppenfotos geschossen und aus datenschutzrechtlichen Gründen kann ich das nun nicht.

Schließlich haben wir die Kids einfach auf dem Spielplatz im herrlichsten Sonnenschein spielen lassen und anschließend sind wir zum Piratenmahl mit Pommes und Würstchen zu uns nach Hause. Schon war der Kindergeburtstag vorbei. Total schnell, sehr schön und tatsächlich MEGA  entspannt - sowohl für die Kids als auch uns Eltern. Sicher liegt das auch an dem perfekten Wetter, aber ich bin auch davon überzeugt, dass es an der homogenen Gruppe lag. Da war wirklich kein einziger, mürrischer, müder, quengelnder Pirat dabei, alle -wirklich alle - haben wunderschön miteinander gespielt und keiner war "aussen vor". 

Ach ja - ein  Sohn hatte 5 Kinder einladen dürfen. Eigentlich immer max. so viele, wie sie alt werden (also 4), aber einer mehr oder weniger geht schon.

Also mit dem Button,  Säbel und den Papphut hatten die Gäste dann schon ein bisschen was zum mit-nach-Hause-nehmen...und auch noch ein paar Süßigkeiten (da hatte es mein Mann sehr gut gemeint 🙈). Und das, wo ich eigentlich ein Gegner von zu viel Mitgebsel usw. bin 😂. 

Und das dann schon nach Perfektionismus rüber kommen kann,  wurde mir erst bewusst, als eine  Mama beim abholen spasshaft sagte: "Da habt ihr ja die Latte ganz schön hoch gehängt". Denn ganz ehrlich: mir selbst kam es überhaupt nicht so vor. Wie gesagt, habe ich mich in den Tagen davor viel weniger um die Party gekümmert, als in all den Jahren bei den Feiern meiner Tochter. Und es war auch alles so stressfrei...und vieles hat sich einfach ergeben, ohne Absicht und Planung (wie die Säbel oder der Papagei).  

Eine Mama hatte mir bei der Verabschiedung am Nachmittag gute Nerven gewünscht. Die waren überhaupt nicht nötig gewesen. Ein wirklich toller Nachmittag war das, der meinem Mann und mir tatsächlich unglaublich viel Spaß gemacht hat! Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich das mal von einem Kindergurtstag, den ich selbst ausrichte, sagen würde 😂😂😂. 

Und ja, ich belächle nach wie vor Eltern, die teure Mitgebsel organisieren oder die einen Zauberer oder Clown engagieren, um die Kids zu bespassen. Wie ich erst heute wieder festgestellt habe, kann man das mit ein klein wenig Aufwand und Kreativität ganz leicht auch selbst machen!



Und zum Thema Geschenke wollte ich noch sagen: ich war Anfang der Woche - als mein Sohn den "echten" Geburtstag hatte - total erstaunt über ihn gewesen. Unter anderem hatte er als Beilage ein Päckchen mit bunten Pflastern bekommen. Darüber hat er sich wahnsinnig gefreut und jedem erzählt, dass er er Pflaster bekommen hat. Dass seine Patentante "nur"  eine Kleinigkeit mitgebracht hat, weil das richtige Geschenk nicht rechtzeitig geliefert wurde, war ihm völlig egal. Und von uns hatte er beim Frühstück einen kleinen Bus von Siku bekommen (den hatte er sich gewünscht und zufällig hatte es den in der Woche vor dem Geburtstag bei einem Discounter gegeben). Und darüber war er so dermassen glücklich, dass wir uns am Nachmittag echt noch überlegt haben, ob wir ihm sein "grosses" Geschenk (einen CD-Player, damit er seine heissgeliebten Hörspiele hören kann und den er von allen gemeinsam bekommen hat) überhaupt noch schenken sollen (und nicht für Weihnachten aufbehalten sollen). Aber schliesslich haben wir uns doch entschieden, ihn gleich zu schenken. Aber was wieder echt schön war zu sehen: wie wenig verwöhnt er in solchen Dingen ist und wie sehr er sich über Kleinigkeiten freuen kann. Ich hoffe sehr, dass er sich das noch ganz lange bewahrt. Und selbst versuche ich mir mal daran ein Beispiel zu nehmen. Viel zu oft sieht man doch die kleinen Dinge nicht mehr, nörgelt und strebt immer nach grösserem. Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die entscheidend sind...die zählen.





Montag, 12. März 2018

Was meine Kinder einmal über ihre Mutter denken sollen

Ende Februar hatte ich noch 5 Tage frei, bevor ich zum 01. März bei einem neuen Arbeitgeber angefangen habe (actually, I'm very busy - that's why this ist the first Blogpost in March🙊). Neben ein paar wirklich schönen Dingen, auf die ich mich gefreut habe (ein ausgiebiges Wellness-Treatment in einem meiner Lieblingslocations hier um die Ecke, ein Friseurbesuch, Kaffeeklatsch oder Frühstücksverabredungen mit Freundinnen...), habe ich auch in diese Zeit extra noch ein paar Arztbesuche reingepackt (denn ich war schon echt ewig nicht mehr beim Check-up oder der Vorsorge). Ganz nach dem Motto: besser jetzt noch, bevor ich dann erst mal keine Zeit mehr dazu habe. Bei einer Untersuchung stellte dann mein Arzt leider eine "Unregelmässigkeit" fest, es folgten weitere Besuche bei Fachärzten, um Gewissheit zu erhalten. Entsprechend verlief also meine kurze Auszeit leider doch nicht so entspannt und unbeschwert, wie gedacht. 

Es ist schon echt der Hammer und hört sich so floskelmässig an, aber man weiß echt leider erst die Gesundheit zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat - oder wenn sie "brökelt". Und es trifft mich jedes Mal wie ein Donnerschlag, wenn ich solche Hiobsbotschaften überbracht bekomme, dabei müsste ich leider schon genug Erfahrungen damit haben (mir nahestehende Menschen erkranken schwer...oder sogar im dramatischsten Fall die Nachricht, dass jemand Dir sehr wichtiges nicht mehr lebt). Ich werde mich sicher nie daran gewöhnen. Und so stand ich dann auch echt schockiert meinem Arzt gegenüber, war ich doch gerade erst von einem Kaffeplausch bei meiner Freundin gekommen und bester Laune gewesen.

Und das interessante daran war: ich hab mich keine Sekunde um mich selbst gesorgt, sondern ausschließlich um meine Familie. Was werden die ohne mich machen, wenn ich lange im Krankenhaus bin, wenn ich vielleicht nicht mehr die alte bin wie vorher, wenn ich später in Reha muss und somit lange weg von meinem Zuhause - von Ihnen? Wie werden sie mit der Ungewissheit klar kommen, wird mein Mann stark genug sein und wird es Menschen geben, die für ihn da sind? Und noch etwas ist mir an mir selbst aufgefallen: während ich der ewige Optimist für andere bin, immer renne und tue, immer lache und Mut zuspreche und keinen noch so kleinen negativen Gedanken zulasse...als ich nun persönlich betroffen war, ging bei mir unweigerlich das Kopfkino los. Was, wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn ich das gleiche Schicksal wie meine Mutter teile, die viel zu früh starb? Es gibt doch noch so unnendlich viel, das ich machen will, das ich sagen will, dass ich mit meiner Familie erleben möchte. Warum nur? 

Und ich dachte viel darüber nach, was ich mir für meine Kinder wünsche und was ich hoffe, das sie eines Tages über ihre Mama sagen oder denken werden. Es gibt so vieles, was ich mir für sie wünsche...Gesundheit allem voran...und eine gesunde Portion Glück. Menschen, die sie aufrichtig lieben und für sie da sind, viele wertvolle Erfahrungen, Selbstbewusstsein und Mut eigene, andere Wege als die anderen zu gehen. Unzählig schöne Momente und Erlebnisse, ein Stück weit Unbeschwertheit, das sie sich bewahren sollen. Ich hoffe, dass sie ehrliche, geradlinige Menschen werden, die andere Menschen wertschätzen und respektieren - unabhängig von deren Herkunft, Background oder Bildungsstand. Dass sie die Dinge, die Ihnen widerfahren als Geschenk und wertvoll und eben nicht als selbstverständlich annehmen. Zwei ganz tolle Menschlein sind sie ja jetzt schon...und die Anlagen zu den eben genannten Eigenschaften bringen Sie auf jeden Fall mit. 

Und wenn sie mal an mich zurückdenken. Was soll Ihnen dann einfallen? Hoffentlich nicht die vielen Male, an denen wir zu spät zu Treffen kamen, weil ihre Mama wieder mal einen spontanen Einfall hatte oder "noch schnell" was erledigen wollte. Besser auch nicht die Male, in denen ich wieder eine meiner Standpauken hielt, weil das Zimmer wieder apokalyptisch aussah, oder wo ich laut fluchend und Spielzeug pfeffernd "aufräumte", um zumindest eine Schneise zum Schrank zu haben. Oder wo ich lauthals geschimpft habe und zornig wurde, weil die zwei auf Durchzug schalteten. Oder die Tage, an denen ich von allem und jedem genervt war und keine Geduld hatte, weil ich viel zu müde oder beschäftigt war...

Ich hoffe sehr, dass sie an mich denken als eine Mama, mit der mal unglaublich viel Quatsch machen konnte, die viele tolle Ideen hatte, die sich Zeit genommen hat und die sie immer hat spüren lassen, dass sie das wichtigste sind. Die gezeigt hat, wie schön das Leben - trotz mancher Tiefen - ist und dass man aus jeder Situation etwas gutes ziehen kann. Mit der man viel, viel lachen konnte - und viel kuscheln. Die ihnen täglich gesagt hat, wie sehr sie geliebt werden. Eine Mama, zu der sie immer gehen konnten, egal mit welchem Problem oder Anliegen und die immer für sie da war....

Diese und ähnliche Dinge gingen mir durch den Kopf als ich schliesslich nach einer weiteren - schmerzhaften - Untersuchung im Behandlungszimmer saß und auf die Ärztin wartete. Ihr könnt mir glauben: das waren wohl mit die längsten Minuten meines Lebens. Meiner Familie und Freunden hatte ich übrigens nichts gesagt. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Nur meine Schwiegermutter war eingeweiht, denn sie hatte mich verzweifelt gesehen, als ich von meinem Arzt und dessen erster Einschätzung heim kam.

Schließlich kam die Ärztin und konnte mir endlich Gewissheit geben...und Entwarnung! Ich bin nicht sterbenskrank und so unendlich dankbar dafür!!! Ich darf noch eine Weile hier bleiben, Standpauken halten, zu spät - da total verplant - zu Verabredungen kommen usw. Nein, im Ernst. Ich war natürlich unglaublich erleichtert und dankbar, aber gleichzeitig auch sehr nachdenklich. Wie viele Frauen, Mamas werden tagtäglich mit einer heftigen, lebensbedrohenden, lebensverändernden Diagnose konfrontiert. Müssen kämpfen...und müssen sich vielleicht auch manchmal geschlagen geben.  Sie und deren Familien haben mein vollstes Mitgefühl und meinen absoluten Respekt.

Und meine Kinder waren total verdattert, als meine Schwiegermutter und ich uns bei meiner Heimkehr dann weinend vor Glück und Erleichterung in den Armen lagen. 

In diesem Sinne: nehmt eure Lieben mal wieder fest in den Arm und sagt ihnen, was ihr fühlt. Und nehmt nichts für selbstverständlich - schon gar nicht eure Gesundheit!