Heute möchte ich Euch mal nen Einblick von meinem heutigen Morgen geben. Da unser langes Wochenende ziemlich event- und erlebnisreich war, habe ich heute früh kurzfristig beschlossen, meine Kids etwas länger schlafen zu lassen (und das tun die beiden dann auch noch tatsächlich - ganz anders als am Wochenende --- grrrr).
Vor mir der Berg der gebügelten Wäsche von meinem Bügelmarathon vom Vorabend (jaaaa, gestern ist es glatt "über mich gekommen"...wochenlang hatte ich den wachsenden Wäscheberg mit Nichtachtung gestraft und natürlich tausend extrem wichtige Gründe, nicht loszulegen, aber gestern Abend hatte ich noch so viel Energie, dass ich diese "geliebte" Hausarbeit in einem Rutsch erledigt habe - yeaaahhh). Und außerdem noch unzählige andere Dinge, die ich erledigen könnte / sollte. Aber was habe ich gemacht? Ich habe mich in meine Leseecke verzogen und gelesen. Bam! Geduscht und gerichtet war ich ja schon zumindest. Und: ich habe es soooo genossen! Etwas, das ich normalerweise nicht tue (nicht, wenn ich noch (so einiges) erledigen sollte - und mal ehrlich: wann ist das mal nicht der Fall ?!?). Und irgendwann - viel später - kam mein Sohn schlaftrunken angewackelt. Im Arm sein Lieblingsstofftier, in der anderen Hand seinen Arztkoffer (mein Mitbringsel für ihn aus Stockholm und seither extrem wichtig). Er: "Hat Du Aua"? Ich: "jaaa, ich brauche einen Guten-Morgen-Kuss", Er: "Nein, Morgenkuss erst heute Abend". Und dann hat er mich abgehört und mir eine Spritze verpasst und anschließend wir sind auf dem Steckenpferd durch die Wohnung geritten...Gott, wie ich diesen süßen Fratz liebe! Und seine Schwester ebenso, die wir dann gemeinsam zum Bad geritten haben und die uns in einem fort von ihrem spannenden Traum berichtete...Als Eltern kommt man ja schon öfters mal an seine (Kraft- und Energie-)Grenzen, muss manches entbehren und oft "zurückstecken", aber solche gemeinsamen Momente - und sind sie auch noch so klein und augenscheinlich unbedeutend - machen alles wieder wett. Und das verrückte dabei war auch noch: wir haben alles rechtzeitig geschafft und konnten völlig stressfrei und ohne Zeitdruck zum Kindergarten laufen - herrlich! Was ich damit sagen will (und das geht mir immer öfter so): man muss nicht immer alles zeitlich eng takten und organisieren und sich somit selbst unter Druck setzen. Es geht meist mindestens genauso schnell, wenn man es gelassen angeht.
Vielleicht wirkt da auch immer noch mein fünftägiger Kurztrip nach Stockholm nach...diese traumhaft schöne Stadt, die so entspannt wirkt, so eine Lässigkeit und Ruhe besitzt - die auch auf die Menschen dort abfärbt. Und mit Lässigkeit meine ich keineswegs "verlottert sein". Das ist etwas völlig anderes. So viele wirklich wunderschöne Häuser und Gassen, eine sehr saubere Stadt, die sehr gepflegt ist und dabei völlig unverkrampft wirkt. Und das gilt auch für die Menschen dort. Natürlich gibt es hier wie dort solche und solche - und ich bin ohnehin ein Feind davon "alle über einen Kamm zu scheren". Aber tatsächlich gibt es dort so unzählig viele gutgekleidete, gepflegte und gutaussehende Menschen, die - und das ist das besondere und der entscheidende Unterschied daran - sich nichts darauf einbilden, total natürlich und locker und unverkrampft wirken. Wir haben sehr offene und freundliche Schwedinnen und Schweden kennen gelernt, deren Freundlichkeit alles andere als aufgesetzt war. Sehr inspirierend - ich bin immer noch geflasht und - wie ihr vielleicht merkt - beseelt!
Ich liebe es einfach und ich brauche das auch regelrecht: immer mal wieder über den Tellerrand zu schauen. Das gelingt natürlich sehr gut bei Städtetrips, wo man oft eine völlig neue Welt kennenlernt. Aber auch wenn man mal kein großes Budget hat oder ausgeben will, reicht es schon, am Wochenende mal etwas anderes zu unternehmen oder sich mit Menschen zu unterhalten, die man (noch) nicht kennt. Ich liebe den Schwarzwald und bin überglücklich, dass unsere Kinder hier aufwachsen - keine Frage. Aber wir leben im Zeitalter der Globalisierung und die Welt ist so groß und schön. Wäre doch schade, wenn man nicht hin und wieder Teile davon kennenlernt und sei es auch, um glücklich wieder nach Hause zu kehren. Denn vieles auf dieser Welt ist ja auch nicht schön. Ich finde es aber wichtig, seine Augen auch davor nicht zu verschließen. Und jeder dieser Trips, Ausflüge, Gespräche, Erlebnisse macht meine Seele reicher.
Ups, jetzt bin ich aber abgeschweift...a propos Gelassenheit: genäht habe ich immer noch nicht. Ganz ehrlich: das liegt daran, dass ich keine Lust habe, das Schnittmuster zusammenzukleben und auszuschneiden...aber eine liebe Freundin hat mich gefragt, ob ich für Ihren Sohn einen Kuschelpulli und für ihre Tochter eine Ballontunika nähen könnte, da beide aus den bisherigen raus gewachsen sind. Und dabei ist mir aufgefallen, dass es in Teilen bei meiner Tochter genauso ist...und diese Schnittmuster liegen auch noch fertig parat (welch ein Glück!)...dann werde bei den Sachen mal loslegen... ;-)
Hier noch ein paar Fotos vom schönen Stockholm...