Samstag, 9. Dezember 2017

Alles anders...

Was ist denn mit der los? Hat sie jetzt mit dem bloggen aufgehört? - Solche und ähnliche Fragen wird sich vielleicht der ein oder andere gedacht haben, denn schliesslich ist der neue Monat schon 9 Tage alt und...

Ich habe weder einen "Rückblick / Ausblick - post" a la "Tschüss November,  hallo Dezember" veröffentlicht, noch habe ich sonst irgendetwas gepostet - und das wo wir doch Dezember haben, der DIY-Monat schlechthin...glaubt mir, ich habe mir selbst das auch ganz anders vorgestellt.

Eigentlich hatte ich vor, euch einen Ausblick auf den Dezember und Rückblick auf den November zu geben. Und eigentlich hätte ich euch schon längst gerne was von meinen Projekten in der Vorweihnachtszeit gezeigt...eigentlich,  eigentlich...

Doch manchmal kommt alles anders, als man denkt. Ein naher Angehöriger von mir ist schwer erkrankt und während die Behandlung zunächst Erfolge zeigte, kämpft er nun um sein Leben.  Und plötzlich ist alles anders. Steht alles still, wird vermeintlich wichtiges absolut unbedeutend. Wird Zeit, Kraft und Energie für diesen Menschen und die Familie gebraucht. 

Alles andere wird Nebensache. Auch das, was doch normalerweise gut tut und entspannt - wie nähen, basteln oder auch bloggen, dafür ist am Ende eines viel zu langen, viel zu nervenaufreibenden Tag keine Energie und Muse mehr da. Und deshalb habt ihr (leider) auch so lange nichts mehr gehört.

Und da der Dezember nun schon voll am laufen ist, bekommt ihr auch keinen Rückblick auf den November und einen Ausblick für den Dezember mag ich auch nicht wagen, da meine Familie und ich Tag für Tag schauen müssen und einfach keine (grösseren) Pläne machen können.

Also wird dies ein anderer post. Einer, der beschreibt wie man in den dunklen Stunden,  in der Verzweiflung und Traurigkeit doch manchmal Trost findet. So wie ich es aktuell erlebe. Die Situation, in der wir stecken ist grausam und schlimm...und dass jetzt Vorweihnachtszeit ist, macht das ganze nicht besser. Und doch bin ich momentan ganz berührt von der Anteilnahme,  von der Feinfühligkeit, der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die ich erfahre und erhalte. So viele bieten Hilfe an, zum Beispiel meine Kinder zu betreuen, wenn ich und mein Mann ins Krankenhaus gerufen werden...und so weiter. 

Wisst ihr, ich bin selbst jemand der sehr gut im geben ist, aber grottenschlecht im nehmen (vielleicht weil ich schon früh die Erfahrung machen musste, auf mich allein gestellt zu sein). Das ist sicherlich noch etwas, was ich lernen kann: Hilfe annehmen. Und trotzdem tut es so unendlich gut, so viel Support und Zuspruch zu erhalten. Unabhängig davon, ob ich tatsächlich davon Gebrauch mache oder nicht. Einfach zu wissen, dass da jemand ist, dass man nicht alleine ist...das reicht oft schon.

Und da sind ja noch (vor allem) meine Kinder. Ich spüre gerade, dass es ganz besonders jetzt unendlich wichtig ist und gut tut, dass die beiden da sind. Sie geben (zwangsläufig) dem aktuellen Chaos und Gefühlswirrwarr eine Ordnung und Bahn. Sie zwingen mich, nicht in sinnlosen Endlos-Gedankenschleifen zu versacken,  sondern zu funktionieren. Und zu spielen und zu reden - über wichtiges und ganz unbedeutendes. Sie bringen mich zum Lachen und: sie haben es verdient, trotz all der Traurigkeit die wir in uns drin haben, eine schöne (Vor-) Weihnachtszeit zu erleben. 

Und so tun wir auch das, was alle Familien aktuell tun: Plätzchen backen, weihnachtlich dekorieren, zu Nikolausfeiern gehen, Geschenke basteln und einpacken und so weiter.  Und so schaffen wir ein Stückchen Normalität in einer ganz und gar aussergewöhnlichen Situation. Bislang ist uns das sehr gut gelungen. 




Ja, wir Erwachsenen haben dieses Jahr keine schöne, fröhliche Vorweihnachtszeit, sondern eine zwischen hoffen und bangen, eine nachdenkliche. Aber: bei all dem  schlimmen haben wir vielleicht gerade jetzt eine ganz wertvolle Vorweihnachtszeit- so absurd das auch erscheinen mag. Eine,  bei der wir uns wieder auf den richtigen Sinn von Weihnachten besinnen. Fernab von den gestressten Paketzustellern, den genervten Verkäufern, dem ganzen Kommerz und lautem Trubel und Heiterkeit auf Knopfdruck. 

Dem Rückbesinnen, dass die Liebe das einzig Wahre ist. Und dass wir alle nur Gast auf dieser Welt sind und unsere Zeit nutzen sollten. Und vor allem: 

Dass Familie und Freunde neben Zeit das wertvollste und wichtigste ist, was wir haben und dass wir genau das auch zu schätzen wissen sollten und es pflegen und bewahren. Und es wird mir wieder bewusst, dass wir tatsächlich so viel echte und richtig gute Freunde haben, die auch da sind und zu uns halten wenn schwierige Zeiten kommen. Deshalb:

Liebe Familie und Freunde: vielen Dank für Euren Zuspruch,  für die ungefragte Hilfsbereitschaft und vor allem für Eure Liebe. Sie gibt uns Kraft - Danke!


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