Ja, was soll ich sagen? Jetzt ist er schon 4 Jahre alt, mein Sohn. Diese Woche hatte er Geburtstag und heute haben wir seinen Kindergeburtstag gefeiert.
Für ihn war das natürlich ein ganz besonderer Tag, auch deshalb weil er seit etwa 10 Monaten immer mal wieder davon spricht und diese Feier ganz offensichtlich sehr wichtig für ihn ist.
An dieser Stelle hätte ich heute gerne diejenigen belächelt, die alles in Bewegung setzen, um eine perfekte Party für Ihre Kinder zu schmeissen. Die sich tolle Programme, eine ausgefeilte Deko überlegen und Mitgebsel-Taschen für die Kinder packen, die fast grösser sind als die Geschenke die das Geburtstagskind erhält.
Und ehrlich belächle ich diese Eltern tatsächlich immer noch ein bisschen. Aber vielleicht aktuell nicht ganz so sehr, denn mir ist selbst aufgefallen, dass wir in Teilen selbst ähnliches organisiert haben...und das obwohl es heute echt ein sehr entspannter Geburtstag , ganz ohne vollgestopftes Programm, Hektik oder dem Drang nach Perfektionismus war...aber erst mal eins nach dem anderen.
Schon seit vielen Monaten stand fest, dass sich mein Sohn eine "Piratenparty" wünscht. Also habe ich bereits im Februar entsprechendes Equipment im Internet geordert. Ich weiß, die regionalen / lokalen Geschäfte soll man unbedingt unterstützen...und das tue ich auch regelmäßig. Nur muss man wissen, dass es in meiner Gegend nicht gerade von entsprechenden Läden wimmelt, die Party-Ausstattung für Kindergeburtstage haben und ausserdem: es ist unglaublich bequem. Es ist nicht schön, das zuzugeben, aber nunmal die Wahrheit. Und ich hatte das Glück auf einen wirklich schönen Shop gestossen zu sein, der wirklich viel zum Thema (Kinder-Motto-)Partys anzubieten hat und den ich auch an dieser Stelle gerne weiterempfehle (Werbung, nicht gesponsort): "Maiglöckchen Shop".
Hier habe ich also das Equipment für die Feier bestellt, was genau seht ihr hier:
Und das ich das bereits im Februar getan habe, hat sich auf jeden Fall schon früh als absolut richtige Entscheidung erwiesen, denn ich hätte das ganz sicher nicht rechtzeitig, oder zumindest ohne Hektik in meinem aktuellen Alltag hinbekommen.
Die zweite richtige Entscheidung war, die Feier auf eine Samstag zu legen. Es ist so simpel, dass ich selbst nicht verstehe, wie ich da nicht eher drauf gekommen bin. Die Kindergeburtstage meiner Tochter habe ich bislang immer unter der Woche stattfinden lassen, weil der Samstag unser "Action-Tag" ist, was Haus, Garten, Erledigungen usw. Betrifft. Vielleicht ist es mir daher nie in den Sinn gekommen, dass sich ein Samstag als Partyzeitpunkt anbietet. Jedenfalls steht ab heute fest: künftig werden alle von uns ausgerichteten Kindergeburtstage an einem Samstag stattfinden. Das war echt so entspannt. Ich hatte so viel Zeit für alles mögliche, musste nicht die Kids rechtzeitig wecken, in die Schule oder Kiga bringen, arbeiten, die Kids wieder abholen, alles richten usw. Samstags ist das ein ganz anderer Freiraum und Rythmus. Klasse!
Was die Einladungen zum Kindergeburtstag betrifft: die habe ich auch bestellt. Es gab einfach so schöne Priateneinladungen vom "Krima und Isa" (die ich sowieso so gerne mag), dass ich dies im Maiglöckchen Shop gleich mitbestellt hatte. Ich finde es super, wenn Eltern mit ihren Kids selbst Einladungen basteln, aber mir fehlte einfach die Muse dazu. Und wenngleich ich auch nicht die Mama bin, die nur Einladungen aus "selbst handgeschöpftem Naturfaserpapier" akzeptiert, so finde ich es schön und auch wichtig, dass es Einladungen tasächlich noch in Papierform gibt. Mein Gefühl ist, dass es meinen Kindern wichtig ist und grossen Spaß macht, ihren Freunden etwas in die Hand geben zu können, wenn sie einladen. Mittlerweile gibt es ja auch mehr und mehr Eltern, die zur Kindergeburtstagsfeier per Whatsapp einladen. Ich liebe diesen Kommunikationsweg wirklich sehr, aber bei solchen Veranstaltungen finde ich "richtige" Einladungen einfach schöner und passender. Mag sein, dass das altmodisch klingt. Dann bin ich das eben.
Also habe ich heute morgen Muffins noch gebacken (Piratenförmchen und -Stecker hatte ich ja auch mit der Lieferung erhalten), einen simplen Marmorkuchen (in einer Ritterburg-Silikonbackform) hatte ich schon am Vorabend gemacht. Ausserdem habe ich noch schnell eine Schatzkarte für unsere Schatzsuche gemalt und den Schatz präpariert. Was drin war? Für jedes Kind eine Plastik-Goldmünze (die hatten wir noch vom Geburtstag meiner Tochter im letzten Sommer übrig), einen Button zum anstecken mit einem Piratenkopf drauf, einen Papp-Falt-Piratenhut, und ein paar Süessigkeiten und: Holzsäbel. Diese hatte ich ursprünglich gar nicht geplant, aber meine Schwägerin hatte mir den Vorschlag gemacht, welche auszusägen, als ich ihr von der Piratenparty erzählt hatte. Kann ja nicht schaden, dachte ich und wollte die Säbel auch einfach in "natur" verschenken, sodass die Kids dann jeder bei sich zu Hause den Säbel anmalen könnten. Aber sie hat die Säbel auch gleich noch lackiert - echt Spitze!
Also ging' s erst mal ans Kuchen essen , als alle Kids da waren. Danach ein Geschenke-Austauschspiel, danach wollten alle erst mal spielen...noch jeder schnell ein Piratentattoo verpasst und schon ging' s raus zur Schatzsuche. Uns kam natürlich extem entgegen, dass wir heute einen so schönen, sonnigen Tag hatten. Nicht zu kalt und nicht zu heiß, genau richtig um draussen zu sein. Erst mal ging es in den Wald, über kleine Wege, Steine und Wurzeln, dann gab es zwischendurch eine kleine Stärkung und schliesslich sind wir dann auf dem Spielplatz direkt in der Nähe von uns gelandet. Dort hat ein Papa-gei (mein Mann, verkleidet in einem Ganzkörper-Plüschkostüm, das wir vor vielen Jahren an der Fasnet mit der Clique gemacht haben) auf einer Kletterstange sitzend den Schatz bewacht. Ein Bild für Götter, kann ich Euch sagen. Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich daran denke. Das war übrigens überhaupt nicht mit ihm abgesprochen gewesen und ein Spontaneinfall von ihm gewesen. Ich hätte euch an dieser Stelle gerne ein Foto geliefert, aber ich habe nur viele Gruppenfotos geschossen und aus datenschutzrechtlichen Gründen kann ich das nun nicht.
Schließlich haben wir die Kids einfach auf dem Spielplatz im herrlichsten Sonnenschein spielen lassen und anschließend sind wir zum Piratenmahl mit Pommes und Würstchen zu uns nach Hause. Schon war der Kindergeburtstag vorbei. Total schnell, sehr schön und tatsächlich MEGA entspannt - sowohl für die Kids als auch uns Eltern. Sicher liegt das auch an dem perfekten Wetter, aber ich bin auch davon überzeugt, dass es an der homogenen Gruppe lag. Da war wirklich kein einziger, mürrischer, müder, quengelnder Pirat dabei, alle -wirklich alle - haben wunderschön miteinander gespielt und keiner war "aussen vor".
Ach ja - ein Sohn hatte 5 Kinder einladen dürfen. Eigentlich immer max. so viele, wie sie alt werden (also 4), aber einer mehr oder weniger geht schon.
Also mit dem Button, Säbel und den Papphut hatten die Gäste dann schon ein bisschen was zum mit-nach-Hause-nehmen...und auch noch ein paar Süßigkeiten (da hatte es mein Mann sehr gut gemeint 🙈). Und das, wo ich eigentlich ein Gegner von zu viel Mitgebsel usw. bin 😂.
Und das dann schon nach Perfektionismus rüber kommen kann, wurde mir erst bewusst, als eine Mama beim abholen spasshaft sagte: "Da habt ihr ja die Latte ganz schön hoch gehängt". Denn ganz ehrlich: mir selbst kam es überhaupt nicht so vor. Wie gesagt, habe ich mich in den Tagen davor viel weniger um die Party gekümmert, als in all den Jahren bei den Feiern meiner Tochter. Und es war auch alles so stressfrei...und vieles hat sich einfach ergeben, ohne Absicht und Planung (wie die Säbel oder der Papagei).
Eine Mama hatte mir bei der Verabschiedung am Nachmittag gute Nerven gewünscht. Die waren überhaupt nicht nötig gewesen. Ein wirklich toller Nachmittag war das, der meinem Mann und mir tatsächlich unglaublich viel Spaß gemacht hat! Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich das mal von einem Kindergurtstag, den ich selbst ausrichte, sagen würde 😂😂😂.
Und ja, ich belächle nach wie vor Eltern, die teure Mitgebsel organisieren oder die einen Zauberer oder Clown engagieren, um die Kids zu bespassen. Wie ich erst heute wieder festgestellt habe, kann man das mit ein klein wenig Aufwand und Kreativität ganz leicht auch selbst machen!
Und zum Thema Geschenke wollte ich noch sagen: ich war Anfang der Woche - als mein Sohn den "echten" Geburtstag hatte - total erstaunt über ihn gewesen. Unter anderem hatte er als Beilage ein Päckchen mit bunten Pflastern bekommen. Darüber hat er sich wahnsinnig gefreut und jedem erzählt, dass er er Pflaster bekommen hat. Dass seine Patentante "nur" eine Kleinigkeit mitgebracht hat, weil das richtige Geschenk nicht rechtzeitig geliefert wurde, war ihm völlig egal. Und von uns hatte er beim Frühstück einen kleinen Bus von Siku bekommen (den hatte er sich gewünscht und zufällig hatte es den in der Woche vor dem Geburtstag bei einem Discounter gegeben). Und darüber war er so dermassen glücklich, dass wir uns am Nachmittag echt noch überlegt haben, ob wir ihm sein "grosses" Geschenk (einen CD-Player, damit er seine heissgeliebten Hörspiele hören kann und den er von allen gemeinsam bekommen hat) überhaupt noch schenken sollen (und nicht für Weihnachten aufbehalten sollen). Aber schliesslich haben wir uns doch entschieden, ihn gleich zu schenken. Aber was wieder echt schön war zu sehen: wie wenig verwöhnt er in solchen Dingen ist und wie sehr er sich über Kleinigkeiten freuen kann. Ich hoffe sehr, dass er sich das noch ganz lange bewahrt. Und selbst versuche ich mir mal daran ein Beispiel zu nehmen. Viel zu oft sieht man doch die kleinen Dinge nicht mehr, nörgelt und strebt immer nach grösserem. Dabei sind es oft Kleinigkeiten, die entscheidend sind...die zählen.
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