Samstag, 7. April 2018

Familienrituale

Kürzlich erst war Ostern. Und das hat mich über Familientradtionen oder Rituale in Familien nachdenken lassen. 

Meine Eltern waren - so glaube ich zumindest - keine grossen Verfechter von Ritualen. Das einzige Familienritual, an das ich mich erinnern kann war, dass wir Kinder an Heilig Abend tatsächlich erst abends das Wohnzimmer betreten durften, wo der Tannenbaum dann schon fertig geschmückt da stand und unsere Kinderaugen zum leuchten brachte. Und dass es dann immer Kartoffelsalat und Würstchen gab. 

Ich persönlich mag "Traditionen", oder - wie ich es lieber nenne - Familienrituale.  Ich finde, man muss nicht alles bis ins Detail regeln, aber die ein oder anderen festen "Abläufe" wie etwas in der Familie stattfindet, finde ich schön. 

So ist es bei uns so, dass wir immer gemeinsam essen. Morgens, mittags (meist nur zu dritt, da mein  Mann dann natürlich arbeitet) und abends alle zusammen. Dabei ist auch nie ein Fernseher an (der ist bei uns ohnehin nur sehr begrenzt an), wir essen gemeinsam und jeder erzählt von seinem Tag. Witzigerweise erfahre ich dann auch oft immer mehr von den Kids, was im Kindergarten oder Schule war, als wenn ich mittags - direkt danach - frage 😂.

An Ostern ist es bei uns so, dass auch wir im Vorfeld natürlich Eier färben, basteln und Osterlämmer oder sonstige Dinge (wie "Osterbollen"- siehe vorheriger post 🤣) backen und dekorieren. Und am Ostersonntag ist die Familie dann immer bei uns zum Frühstück /  Brunch (wir haben einfach den meisten Platz) und natürlich werden dann auch von ALLEN die Osternester gesucht (vorzugsweise draussen, wie auch dieses Jahr). 

Und natürlich Weihnachten, die Zeit der Rituale und Traditionen schlechthin. Irgendwie ist es gekommen, dass wir im Laufe der Jahre unsre eigenen Rituale gefunden haben. Es gibt - wie damals bei meinen Eltern - an Heiligabend Kartoffelsalat und Würstchen. Aber ansonsten läuft der Heiligabend bei uns so ab, dass wir den Baum gemeinsam schmücken, entweder an Heiligabend oder ein paar Tage vorher (so wie es sich anbieten lässt und ohne Stress reinpasst). Dabei ist uns wichtig, dass wir genug Zeit haben und zelebrieren das ganze auch schön. Weihnachtliche Musik,  viel Plätzchen und viel Spaß- ce ca. Und wir legen für das Christkind auch eine kleine Schale mit Plätzchen und ein Glas Milch bereit, damit es sich stärken kann, da es ja am Heiligabend wirklich viel zu tun hat. Und später am Abend, wenn die ganze Familie zusammen gegessen hat, dürfen die Kids nachsehen, ob alles leer ist und somit das Christkind da war...und dann gibt es die Bescherung (in der Wohnung meiner Schwiegermutter, die bei uns im Haus wohnt). 

Natürlich backen wir in der Vorweihnachtszeit Plätzchen, werden am 6.12.vom Nikolaus und Knecht Ruprecht besucht und besuchen wann immer es geht, die allabendlichen Adventsfenster in unserem Ort. Und selbst gestalte ich ja auch ein Adventsfenster seit drei Jahren und mittlerweile ist dies ein auch ein liebgewonnenes Ritual in meiner Familie. 

Ich selbst glaube, dass Familienrituale wichtig sind  - vor allem für Kinder. Es tut gut und ist wichtig,  eine gewisse Struktur zu haben. Und hier ist es genau wie bei allem: es kommt aufs Maß an. Sich mit Rituale selbst zu "knebeln" und keine Spontaneität mehr zuzulassen finde ich daneben. Aber Rituale machen einen Tag auch zu etwas besonderem. Und das schöne nebenbei: 

Meine Kinder glauben noch voll an das Christkind, den Nikolaus, den Osterhasen, die Schnuller- oder Zahnfee. Absolut. Und sie verteidigen diese Meinung auch vehement gegenüber jedem, der etwas anderes sagt. Und das, obwohl es schon "vollinformierte" Kids in der Klasse meiner Tochter gibt. Die schon wissen, dass es die Mama- und eben nicht die Zahnfee war, die was unters Kopfkissen gelegt hat usw. 

Und ich finde das sooo schön! Und klasse! Denn wenn nicht Kinder mehr an diese Wesen glauben, wer denn dann??? 




In diesem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende! Natascha

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