Sonntag, 27. Juni 2021

Weltraum - Kindergeburtstag

 Kindergeburtstag. Na? Was macht dieses Wort mit Euch? Rollen sich Euch jetzt die Fußzehnägel, bekommt Ihr Schweißperlen auf der Stirn? Oder verspürt Ihr Partystimmung und Vorfreude? Oder keines von beiden (weil ihr unter Umständen keine Kinder habt)?

Ich kann diese Frage für mich persönlich nicht ad hoc beantworten. Als mein Sohn letztes Jahr pandemiebedingt seinen 6. Kindergeburtstag nicht feiern konnte und auch im späteren Verlauf des Jahres kein Verlangen danach hatte, war ich ehrlich gesagt darum gar nicht böse. Vielleicht war ich sogar ein Stück weit erleichtert, dass "dieser Kelch" einmal an mir vorüber gegangen ist.

Dieses Jahr wollte er aber seinen Geburtstag mit seinen Freunden nachfeiern. Den Entschluss dazu hat er mir Anfang Juni mitgeteilt. Und da meine Tochter im Juli Geburtstag hat (also da sehr wahrscheinlich noch eine Mädelsparty steigen wird) und ich auch nicht zu nah vor den Sommerferien noch eine Party "reinquetschen" wollte, war für uns klar: noch im Juni wird die Party stattfinden. 

Wie immer haben wir sie auf einen Samstag geplant, was sich auch diesmal als sehr gute Entscheidung rausgestellt hat. Denn so waren mein Mann und ich vor Ort, wir konnten uns also aufteilen und das war auch gut so (ich sage nur: 8 Jungs im Alter von 6 & 7 Jahren, quite challenging 😜). 

Mein Sohn wollte einen Weltraumgeburtstag feiern (dieses Thema fasziniert ihn schon sehr lange und er mag alles, was mit Weltall zu tun hat). 



Nun kann man ja an die Planung eines Kindergeburtstags von mehreren Seiten herangehen. Zum einen nach dem Prinzip: Minimale Vorbereitung - maximale Flexibilität (also kein Programm, viel freies spielen). Oder Programm mit (grobem) Zeitplan, vorbereiteten Spielen / "Programmpunkten". Ich habe mich für letzteres entschieden. Warum?

Zum einen finde ich, dass bei einer Anzahl von 8 Jungs manches schnell "aus dem Ruder" laufen kann, wenn man keinen Plan oder wenigstens nicht ein paar gemeinsame Spiele geplant oder vorbereitet hat. Zum anderen bin ich auch der Meinung, dass Kinder in diesem Alter in der Rolle des Geburtstagskindes noch nicht unbedingt die Fähigkeit haben, die Gruppe "beisammen zu halten" und als Gastgeber zu agieren (im Sinne von: alle mit einbeziehen, keine Grüppchenbildung etc.). Und der dritte - und für mich wichtigste Punkt für diese Planung - war: Mein Sohn ist jetzt in der ersten Klasse und hat den Großteil seines ersten Schuljahres zu hause im Homeschooling verbracht. Mal abgesehen von der Herausforderung, die Lerninhalte zu lernen, ist vor allem eines "auf der Strecke geblieben": das soziale Miteinander. Es konnten keine neuen Freundschaften geschlossen und intensiviert werden - eine Erfahrung, die fehlt und die doch so wichtig für die Kinder ist. 

Somit waren von den eingeladenen Jungs einige dabei, die wir eben nicht näher kennen. Von denen wir nicht wissen (vielleicht nur erahnen können), wie sie sind. Sind sie introvertiert, sind sie in einem - bis dato - unbekanntem Umfeld sehr schüchtern, sind sie sehr lebhaft ? Und wie funktionieren alle als Gruppe zusammen? Keine Ahnung!

Deshalb klar die Entscheidung: es gibt ein Programm - und trotzdem noch genug Zeit zum freien spielen. Mit den Einzelheiten dieser Party will ich Euch jetzt gar nicht nerven. Vielleicht nur grob: 

  • Bei einem Weltraumgeburtstag dürfen Astronauten nicht fehlen. Ein Glück, dass wir im Freundeskreis vor vielen Jahren an Fasnacht Astronauten gemacht haben. Dadurch hatten wir Erwachsenen schon mal das perfekte Outfit. Die Kids brauchten aber auch eines - somit haben wir "Nasa-Zeichen" auf Stickerpapier gedruckt. Damit konnten dann die Jungs auf Ihren "Einweg-Maleranzügen" die Sticker anbringen - schwupps war es ein Astronautenanzug. 
  • In der Nacht zuvor hatte es einen Meteoritenschauer gegeben (Steine, die in Alufolie gewickelt waren). Die haben uns den anspruchsvollen Weg zum Schatz gezeigt (Schatzsuche - das war der Wunsch meines Sohnes).Spoiler: der Schatz war an einem Windrad versteckt. Wie wir herausgefunden haben, ist es gar kein Windrad, sondern ein überdimensionaler Funkmasten zur ISS. 
  • Dann gab es eine Stärkung mit Alien-Muffins 
  • Frisch gestärkt mussten die angehenden Astronauten eine Ausbildung durchlaufen. Es musste Geschicklichkeit (balancieren), Sportlichkeit (hüpfen), Schnelligkeit (Tannenzapfen für den Treibstoff sammeln) und Konzentration (Zapfen durch Löcher eines Weltraumbanners werfen) bewiesen werden. Dafür gab es dann an der Basisstation einen Astronautenausweis. 
  • Obwohl es kein ideales - 30°- Badewetter war und unser Pool durch das schlechte Wetter in der Woche zuvor auch wieder abgekühlt war, haben die Jungs darum gebettelt, ins Nass zu dürfen (Badesachen hatten sie dabei). Also los 😊.
  • Grundsätzlich hätte ich noch mehrere Spiele (für alle Fälle) in petto gehabt, aber nach diesen Punkten haben die Jungs so toll miteinander gespielt und hatten so viel Spaß miteinander, dass das gar nicht nötig war. 
  • Später gab es noch eine Stärkung mit Pommes & Chicken Nuggets und danach haben die Jungs - die wollten - noch Gläser mit Leuchtfarbe (leuchtet im dunkeln) angemalt. Supertoll zu sehen, wie sie sich gegenseitig geholfen haben, Tipps gaben und hochkonzentriert bei der Sache waren.
  • Mit etwa einer Stunde Verspätung (denn die Jungs wollten noch etwas spielen) haben wir sie dann nach Hause gebracht - ich hoffe, die Eltern sehen es uns nach😉.
Fazit: für uns war diese Vorgehensweise, diese Art von Kindergeburtstag ideal. Auch wenn es (rechtzeitiger) Vorbereitung bedarf, dafür ist vieles während dem Geburtstag dann wesentlich stressfreier. Und da mein Sohn letztes Jahr wie erwähnt keine Kinderparty hatte, war es mir "die Mühe" allemal wert. Und: das Thema Weltall war ebenfalls mega gut! Es gibt so  viele Ideen, Spiele, Deko, Bastelsachen dazu im Netz - ein unendlicher Fundus!

Dieser Kindergeburtstag war sehr gelungen. Sehr intensiv und (für uns Eltern) fordernd. Sehr lustig und abwechslungsreich. Sehr harmonisch. SEHR schön!