Dienstag, 28. November 2017

Schenken...

Da ist sie nun (fast): die Vorweihnachtszeit.  Die Zeit, der Gemütlichkeit, der Besinnlichkeit, der Plätzchen...und des schenkens. Ich schenke für mein Leben gern. Und das auch schon immer. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich als Kind für meine Eltern zu Weihnachten noch mehr als sonst eifrig gebastelt habe, wie ich als Teenie mein Taschengeld gespart habe, um meiner Schwester und meinen Eltern an Weihnachten etwas kaufen zu können. Habt ihr auch noch solche Erinnerungen?

Also ich schenke gern. Das hat sich nicht geändert. Und seit ich eine eigene Familie habe, beschenke ich diese natürlich am allerliebsten. ABER:

Mein Mann und ich haben letztes Jahr beschlossen, uns nichts zu Weihnachten zu schenken.  Und das machen wir dieses Jahr genauso. Im Wesentlichen liegt das an 3 Gründen: 
1. Wenn wir beide ehrlich sind, haben wir schon alles. Oder alles, was wir brauchen. Und wenn wir was möchten, kaufen wir es uns. 
2.: mein Mann hat bereits im Januar Geburtstag und das hat mich immer vor eine enorme Herausforderung gestellt. Wenn ich grade froh war, dass ich etwas schönes zu Weihnachten gefunden hatte, musste ich schon bald darauf wieder etwas zum Geburtstag suchen und zwar nicht nur das was ich schenke; Familie und Freunde fragen ja auch permanent nach Tipps. Und die Tatsache dass mein Mann immer sagt, er wünsche sich den Weltfrieden (den es bekanntlich leider nicht an jeder Ladentheke zu kaufen gibt), macht das ganze auch nicht einfacher. 
3. : wir schenken uns ohnehin das ganze Jahr über immer mal etwas. Wenn einer von uns zufällig was sieht, das passt, dann wird das halt geholt und gleich geschenkt. Wir brauchen dafür keine besonderen Tage wie Weihnachten, Valentinstag oder so. Und mit schenken meine ich nicht nur materielle Dinge. Am Samstag zum Beispiel war mein Mann überraschenderweise mit unseren Kindern den ganzen Tag unterwegs; alle drei haben mords geheimnismässig getan...und egal ob diese Geheimnistuerei mit einer Überraschung für mich zu tun hat oder nicht: für mich war das allerschönste und wertvollste die freie Zeit, die ich hatte und so nutzen konnte, wie ich gerade wollte. Jede Mama weiß,  was ich meine 😉.  

Jo. Also schenken wir beide uns nichts, ABER: wir haben ja Kinder und meinen beiden mache ich natürlich am allerliebsten auf der Welt eine Freude. Zu sehen wie sie sich freuen und strahlen ist das allertollste überhaupt. Doch hier beginnt meine Bredouille. Denn genau wie wohl die meisten Eltern wollen auch wir, dass unsere Kinder geschenkemässig nicht zu sehr verwöhnt werden, dass sie sich auch über Kleinigkeiten freuen, nicht alles als selbstverständlich nehmen und es wertzuschätzen wissen, wenn sie etwas bekommen. Konkret bedeutet dies, dass wir es schon immer so gehandhabt haben, dass unsere Kinder zu Weihnachten "nur" ein - maximal zwei Geschenke bekommen. Zugegeben klappt das nicht immer ganz (wir haben ja keinen Einfluss darauf, ob unsre Freunde oder die Nachbarn nebenan eine Kleinigkeit schenken). Aber was uns auf jeden Fall bisher immer geglückt ist  ist, dass es am Heiligabend nie eine "Geschenkeflut" gab. Die Vorstellung, dass die Kids in einen Auspack-wahn verfallen, ein Geschenk nach dem anderen aufreissen ohne das ausgepackte überhaupt mal genauer angeschaut zu haben, immer auf der Suche nach einem neuen Paket...übel - ihr wisst schon was ich meine, oder?

Solange Kinder kleiner sind, ist das mit Thema "überschaubare Geschenkeanzahl" noch ganz einfach zu realisieren. Sie haben da ja auch noch keine speziellen Wünsche... aber je älter sie werden (und meine beiden sind schon in dem Alter), äussern sie sich schon konkreter. Dieses Jahr ist es trotz Spielzeugkatalogen und sonstigen "Inspirationsquellen" aber dennoch recht einfach für uns, denn unsere Kids haben jeweils nur einen Wunsch (für ein Spielzeug von Playmobil). Und es gibt tatsächlich nur das zu Weihnachten - wie gesagt, dieses Jahr einfach, da wir ja wissen, dass wir damit auf jeden Fall ins Schwarze treffen. Am Geschenk beteiligen sich die Paten und die Grosseltern. Somit bleibt dieses Jahr unser finanzieller Beitrag hierzu recht überschaubar. Aber, ich schenke doch soooooo gerne. 

Und genau deshalb bekommen unsere Kinder einen selbstgemachten Adventskalender. Meinem Mann mache ich jedes Jahr einen, seitdem wir zusammen sind. Und als unsere Tochter 3 war,  hat sie dann auch einen bekommen. Unser Sohn hatte letztes Jahr zum ersten mal einen. Versteht mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich gegen die ganze Kommerzflut. Der Grund, weswegen meine Familienmitglieder einen Kalender bekommen  ist ganz einfach der, dass ich gerne Freude schenke. Und was unsere Kinder betrifft, wollte ich auch dadurch eine Möglichkeit schaffen, den Zulauf an Süssigkeiten besser steuern zu können (meine Kids haben zwar glücklicherweise überhaupt keine "Figurprobleme" und sind recht zierlich gebaut). Das finde ich in der Weihnachtszeit tatsächlich nervig. Überall Süsses den ganzen Tag über...und was "richtiges" essen gerät dann oft ins Hintertreffen. Und so sind tatsächlich recht wenige Süssigkeiten in den Kalendern meiner Kids drin. 

Was ist aber dann drin? Dieses Jahr sind es zum Beispiel Stifte, kleine Autos, Kartenspiele, Pixi-Bücher (auch mal grössere Bücher, die dann beide zusammen bekommen), kleine Bastelutensilien, Haargummis, Playmobilfiguren, kleine Puzzles oder auch ganz praktische Sachen, wie schöne warme Strumpfhosen, Reithandschuhe usw. Klar ist auch, dass ich sicher - ganz sicher - günstiger gefahren wäre, wenn ich einfach einen fertigen Kalender (zum Beispiel von Playmobil) gekauft hätte. Und ja, dieses Jahr sind tatsächlich auch die ein oder anderen grösseren Päckchen dabei. Aber was mein Budget betrifft fällt das in diesem Monat gar nicht groß ins Gewicht,  denn ich habe die Dinge das ganze Jahr über in einer Kiste in meinem Schrank (🙊) gesammelt und bin so auch dem Stress,  schnell noch 48 Kleinigkeiten zu besorgen ganz elegant aus dem Weg gegangen 😊(das hatte ich mir nach dem letzten Mal vorgenommen und echt durchgezogen- was mich selbst ein bisschen stolz macht)...und nun bin ich ganz gespannt,  wie die Kalender ankommen und freue mich selbst schon wie ein Kind... 


     

Und noch eine kleine Bemerkung zum Thema schenken: mir ist es sehr wichtig, dass unsere Kinder wissen, dass nicht alle Kinder dieser Welt dieses Leben führen können und genug zum Leben haben (geschweige denn Geschenke). Und deshalb machen wir seit ein paar Jahren auch immer bei der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" mit - mir gefällt diese Aktion gerade deshalb, weil man aussuchen kann,  ob man einen Jungen oder ein Mädchen beschenkt und wie alt das Kind ist. Dadurch wird es für meine Kids auch greifbarer. Meine beiden sind da immer sehr engagiert dabei und es ist immer wieder schön zu sehen,  wie sie sich Gedanken machen - zum einen darüber, was das Kind freuen könnte und zum anderen darüber, wie es wohl lebt, wie der Alltag aussieht und was es hat - oder nicht...

Meine Tochter zum Beispiel hat sich für ein Mädchen tolle Stifte ausgesucht. Die wollte sie eigentlich selbst haben. Und als ich ihr sagte, dass ich diese (etwas teureren Stifte) aber nicht zweimal kaufe, hat sie überlegt und mir dann gesagt:"Ach weisst du was, Mama? Ich hab doch eigentlich schon viele schöne Stifte und das Mädchen freut sich bestimmt ganz doll darüber...also soll sie diese Stifte bekommen." Mir als Mama ging schier das Herz auf und ich fand das wirklich sehr berührend. Und egal, ob ihr von der Fraktion seid "Kommerzflut nein danke" oder " Weihnachten ist zum schenken da" - solange meine Kids so denken und auch mal uneigennützig handeln - finde ich, haben wir bislang alles richtig gemacht...😊

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