Donnerstag, 9. Februar 2017

Ein Seelenlachen-Tag

Ich möchte euch gerne von einem Tag neulich erzählen, der schön war und an den ich gerne denke...

Es begann damit,  dass ich morgens mega-ultra-wahnsinnig gut gelaunt, energiegeladen und voller Lebensfreude aufwachte (kleine Anmerkung: gut gelaunt bin ich meistens,  jedoch nicht so extrem wie an diesem Morgen). Im Bad kam es mir vor, als hätte ich massig Zeit bevor die Kids aufwachen und konnte mich so "in aller Ruhe" und ausgiebig richten. Wir frühstückten alle gut gelaunt und harmonisch zusammen (ohne irgendwelche sonstigen Meckereien) und ich brachte die Kinder ohne Hetzen in den Kindergarten.  Das war irgendwie seltsam, denn die Zeit, die wir zur Verfügung hatten, war absolut dieselbe wie sonst auch, nur irgendwie lief alles wie geschmiert. Unnötig zu sagen, dass das meine gute Laune natürlich noch steigerte. Anschließend traf ich mich mit einer Freundin auf einen Kaffee, wir tauschten die neuesten Neuigkeiten aus, trafen in dem Café noch einige andere bekannte Gesichter zum klönen und hatten viel Spaß.  

Anschließend ging ich in einen Blumenladen, um mich mal wieder mit frischen Blumen einzudecken - ich liiieeebbeeee Blumen (das habt ihr noch gaarrrnicht bemerkt, gell  😉). Im Laden waren so viele tolle Dinge,  die mich auch für zu Hause auf neue Dekoideen brachten und die Sträuße...was soll ich sagen; einer war schöner wie der andere. Der Floristin sagte ich daher ganz frei heraus, wie toll ich es immer bei ihr finde und dass ich die Sachen,  die sie ausgestellt hat und die Sträuße  super schön finde. Sie bedankte sich sehr und meinte, dass es gut tut ein Feedback zu bekommen (schon gleich, wenn es so ein schönes ist), zumal sie sich echt bei einigen Dingen unsicher gewesen war und dies nun eine schöne Bestätigung ist. Beim Abschied meinte sie, ich hätte ihr nun wirklich den Tag versüßt. Dabei hatte ich ganz schlicht und einfach nur offen meine Meinung gesagt. 

Dann ging ich weiter und kaufte in einer kleinen Konditorei einen kleinen Kuchen ein und hatte mit der Konditorin einen echt netten Plausch.  Unter anderem erzählte sie mir, dass dieser Kuchen eine gute Wahl sei, denn es sei ein Kuchen für gute Gespräche, na wenn das mal kein spitzen Verkaufsargument ist😊. 

Beschwingt fuhr ich nach Hause und sah auf dem Heimweg eine ältere Dame,  die bei mir in der Straße wohnt. Sie wohnt allein in einem großen Haus,  ihr Mann ist verstorben und ihre Söhne wohnen nicht mehr hier und sie geht jeden Tag  "ins Dorf " zum einkaufen oder einfach spazieren. Dieses mal war sie einkaufen gewesen und schindete sich mit ihrem schweren Korb ab. Ich hielt an und fragte,  ob ich sie mitnehmen kann. Sie freute sich sehr, auch mit ihr hatte ich eine nette kleine Unterhaltung und wie sich kurz drauf bestätigte, war es eine sehr gute Entscheidung gewesen, sie mitzunehmen denn es kam ein wirklich usseliger Schneeregen nieder. Sie meinte, dass es sehr selten sei, dass sie jemand mit dem Auto mitnimmt  (das finde ich SEHR traurig) und ich bot ihr an, dass sie mich auch gerne anrufen kann, wenn sie mal etwas größeres wie Getränke etc. einkaufen muss. (Selbst bin ich zwar auch oft unterwegs und vielbeschäftigt,  aber für das werde ich ja wohl noch Zeit haben. Wenn nicht, läuft etwas schief - finde ich). Sie bedankte sich zum tausendsten Mal und ich fuhr weiter nach Hause. 

Dort kam ich beseelt und beschwingt an. Ich hatte viele gute Gespräche gehabt, nette Menschen getroffen, manch einem eine kleine Freude gemacht und schließlich eine gute Tat getan und meine Nachbarin mitgenommen (das ist jedoch für mich selbstverständlich denn so wurde ich erzogen). 

Und der Rest des Tages? Verlief genauso gut gelaunt, zufrieden und harmonisch weiter, wie er begonnen hatte. 

Als ich abends dann immernoch sehr gut gelaunt schlafen ging, fragte ich mich, was das denn für ein interessanter Tag gewesen war. Und ich habe beschlossen, ihn meinen Seelenlachen-Tag zu nennen.  

Es gibt ja einen Satz, der da lautet: Was du gibst macht dich nicht ärmer.  
Und der stimmt voll und ganz. Natürlich muss man jetzt nicht zwanghaft durch die Gegend hüpfen und frohlocken...das wäre eher befremdlich als erfreulich.  Aber Gelegenheiten für ein nettes Feedback, ein Kompliment, ein Lob oder einfach nur ein nettes Lächeln - die gibt es doch genügend tagtäglich.  

Klar ist einem nicht immer danach. Manchmal ist man selbst nicht so gut drauf  (und könnte ein paar aufmunternde Worte gut selbst vertragen), manchmal ist man nicht in der entsprechenden  Stimmung, steht unter Stress und Zeitdruck etc. Aber wenn nicht...? Wenn die Stimmung und die Gelegenheit passt, was hindert dann daran, seinen Mitmenschen durch liebe Worte oder Gesten eine kleine Freude zu bereiten? 

An meinem Seelenlachen-Tag ist mir jedenfalls deutlich bewusst geworden, wie sehr sich Menschen über solche Dinge freuen. Wahrscheinlich auch, weil sie  (leider) in der Hektik des Alltags nicht allzu oft vorkommen...ich jedenfalls war auch durch diese Begegnungen mega glücklich an diesem Tag. Und so habe ich beschlossen,  meiner Linie treu zu bleiben und anderen weiterhin gerne eine kleine Freude zu bereiten. Natürlich nur wenns passt, ohne Druck oder Zwang(also nicht so unter dem  Motto: Mist, heute habe ich noch kein Kompliment gemacht,  jetzt lass ich mir aber schnell was einfallen,  sonst kann ich nicht schlafen 😅). 

Und so habe ich bzw. wir uns heute mal Zeit genommen und haben ein paar Päckchen geschnürt und Briefe geschrieben (oder im Fall meiner Kinder gemalt).  An die Ersatz-Omi meines Mannes,  an eine Kollegin,  die leider schon länger erkrankt ist,  an liebe Freunde und Bekannte. Und ich erwarte überhaupt keine grossen Dankesbekundungen. Die Vorstellung der überraschten Gesichter reicht mir völlig und freut mich jetzt schon ungemein- Seelenlachen eben 😉



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