Donnerstag, 28. September 2017

Ich habe ein Schulkind!

Und das - meine Lieben - bereits seit zwei Wochen 🙊.  Das heißt also auch im Klartext, dass meine Tochter schon ihre ersten beiden Wochen als Schulkind hinter sich hat. Und weshalb ich mich "erst" jetzt melde hat den simplen Grund,  dass die Tage wieder randvoll waren, im Flug vorbei gingen und ich schlichtweg nicht vorher Zeit hatte - Sorry! Aber ich hatte ja einen post zum Thema "Schulanfang" angekündigt und hier kommt er nun - wenn auch ein bisschen verspätet... 




Im Volksmund heisst es immer " nun beginnt der Ernst des Lebens". Ich halte gar nichts von diesem Satz  - zumindest nicht im Bezug auf Kinder.  Denn was soll dieser Satz eigentlich bewirken oder aussagen? Verunsicherung verursachen, Angst schüren? Das ist doch ganz sicher der falsche Ansatz,  oder?  

Dieser Satz hat höchstens für mich als Mama einen Sinn, auf mich bezogen. Denn wenn ich bislang evtl. noch morgens ein bisschen extra Zeit zum kuscheln, spaßen oder gemeinsamen trödeln mit meinen Kindern hatte, habe ich dies nun nicht mehr. Das Vesper muss gerichtet werden, das Schulkind früher geweckt werden (wobei mein Sohnemann dann auch immer gleich mit aufsteht - was auch gut ist), ausserdem lege ich Wert darauf, dass meine Tochter zumindest eine Kleinigkeit gegessen hat, bevor sie zur Schule geht (also muss ich zusätzliche Zeit noch einplanen), anziehen, waschen etc. - eben das volle Programm.  Und da meine Kleine mit zwei Klassenkameraden zur Schule läuft muss alles stets mit einem (strengen) Blick auf die Uhr passieren, etwas das für mich bislang zwar auch schon galt, aber eben nicht ganz so "streng". Und das ist gar nicht so einfach, denn sowohl meine Tochter als auch ich sind absolut keine Morgenmenschen. Naja. Mit diesem "Problem" bin ich zumindest nicht alleine, ich schätze es geht Millionen von anderen Eltern ebenso.

Und Millionen anderer Eltern haben sich sicher - so wie wir - im Vorfeld überlegt, was man am Tag der Einschulung macht. Ganz ehrlich? Ich finde, die Einschulung ist ein besonderer,  da einzigartiger Tag. Aber ich finde auch, dass selbst an diesem besonderen Tag alles mit Maß und Ziel ablaufen sollte. Denn man kann auch alles übertreiben und ganz bewusst wollten wir,  dass dieser Tag nicht einer im Sinne "höher, schneller, weiter" sein sollte, sondern einer, der in allererster Linie der kleinen Hauptperson - meiner Tochter - gefallen sollte. 

Wofür ich dem Kindergarten meiner Tochter unendlich dankbar bin ist, dass die Kinder dort über ein paar Wochen hinweg selbst ihre Schultüte gestalten. Sowohl von der Farbgebung, als auch beim zusammenbasteln...einfach alles.  Und ich bin nicht dankbar, weil ich dann nicht basteln muss (halloooo? Ich mache gerne Dinge selbst - wie ihr vielleicht schon gemerkt habt), sondern weil ich finde, dass die Kinder dadurch ihr Werk ganz besonders wert schätzen, sich daran freuen und stolz sind. Und für mich als Mama bedeutet das, dass ich eben nicht nach einer supertollen Idee oder gar fertigen Schultüte Ausschau halten muss, die besonders schön/groß/ausgefallen etc. sein "muss". 

Denn: viele Mamas (ja, ich finde besonders die Mamas - sorry, bin selbst eine 😉) mutieren vor dieser Veranstaltung zu Supereventmanagerinnen mit den tollsten Equipments, ausgetüftelte Deko bis ins Detail etc. - sehr vieles also im Superlative-Modus. Ich weiß,  diese Behauptung wird bei manchen auf Unmut,  Kritik oder gar Empörung stoßen. Aber: mein Blog, meine Meinung. Also zurück zum Thema: Da wird zum Beispiel sich nicht einfach mit der gemeinsam gebastelten Schultüte (was ja noch in sehr vielen Kindergärten so gehandhabt wird) zufrieden gegeben,  nein. Es muss dann noch eine zusätzliche, supertolle im Internet bestellt werden da die selbstgebastelte wohl nicht "gut" genug ist...?. Und in die kommen dann natürlich auch richtig tolle, wertvolle Geschenke,  oder zumindest auf den Gabentisch (wenn die Sachen nicht in die Tüte passen). Da sind dann die 30 engsten Verwandten und Freunde bei der Einschulung dabei usw. 

Versteht mich nicht falsch - generell finde ich, dass das jeder für sich selbst entscheiden soll und muss, wie was ausgestaltet werden soll. Was für uns gilt, muss noch längst nicht für andere gelten und wenn es dem Kind so wichtig ist und man diese Wünsche erfüllen will,  dann los.  ABER: ganz oft habe ich das Gefühl, dass nicht unbedingt um des Kindes Willen dieses "Aufheben"  veranstaltet wird,  sondern aus anderen Gründen...und dann, genau dann finde ich diesen Hype nicht gerechtfertigt und eher lächerlich. 

So - wie sah nun die Einschulung bei uns aus? Erst mal war es so, dass ich mir erst relativ kurzfristig Gedanken darüber gemacht habe, was ich zum Essen machen will. Denn dass wir nach der Zeremonie in der Schule (wo es auch Kaffee und Kuchen gab) alle zusammen zu uns nach Hause gehen und nicht gleich wieder auseinander rennen, war für uns klar. Das Problem meiner "kurzfristigen Idee " war allerdings,  dass ich in der Woche der Einschulung keinen Abend komplett zu Hause war, da ich nonstop abends unaufschiebbare Termine hatte...aber trotzdem habe ich es hinbekommen, ein paar "Glückskekse" zu backen... 




Es sind ganz einfache Butterkekse, die ich mit Lebensmittelfarbe gefärbt habe. Schlicht und lecker.

Ausserdem gab es bei uns dann später noch ein gemeinsames Abendbrot.  


Hier ein kleiner Schnappschuss von den Käsespiesschen. Einfach und doch besonders durch die personalisierten Holzstäbchen, die ich aus je einem Zahnstocher und zwei Sticker schnell gemacht habe.


Ich mag Deko.  Und ich mag selbstgemachtes. Aber für beides hatte ich schlichtweg keine Zeit. Also habe ich mich vor mein Tablet gesetzt und per Internet ein paar (wenige) Utensilien bestellt. Und was in die Schultüte kam, waren natürlich Süßigkeiten und ein paar Kleinigkeiten und (dabei) vor allem Dinge, die sie in der nächsten Zeit braucht. Und wie viel Personen es bei uns waren? Wir hatten 7 Gäste. Und das war auch wirklich gut so, denn meinem Schulkind ging es an dem großen Tag leider nicht ganz so gut. Ihr war vor lauter Aufregung ganz flau im Magen und so war es einfach nur schön, dass wir in einem kleinen Kreis,  ganz unangestrengt miteinander feiern konnten und sich meine Kleine richtig entspannen und zu Hause erholen konnte.  Ohne Hektik, Lärm oder Stress.  Sondern ein schöner, intensiver Ausklang dieses aufregenden Tages...es war richtig gut so. 







Ja, und nun hat also ein neuer Lebensabschnitt begonnen.  Einer, der viele neue Herausforderungen birgt. Für meine Tochter vor allem,  aber auch für den Rest der Familie. Aber auch einer, auf den wir alle sehr, sehr neugierig sind und uns freuen. Der Ernst des Lebens eben😉.


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