Mittwoch, 9. Mai 2018

Mama

In wenigen Tagen ist Muttertag. Wie jeder Mensch 😉 habe ich natürlich auch eine Mama, deren Todestag sich aber leider diesen Monat zum 19. Mal jährt, aber die immernoch für mich sehr präsent in meinem Leben ist und an die ich sehr oft und viel denke.  

Meine Mama hat meine Schwester mit 20 Jahren und mich mit 25 Jahren bekommen. Sie war immer sehr stolz darauf, eine junge Mama zu sein, da sie - wie sie immer sagte - sich noch leichter in uns Kinder/Teenies/ junge Erwachsene hineinversetzen konnte. Und da muss ich ihr Recht geben. Auch wenn sie natürlich eine Mama war und auch nie die "Freundinnenrolle" einnehmen wollte (es war ihr wichtig das abzugrenzen): Sie hatte eine sehr weltoffene, moderne Einstellung zu Dingen. Sie hasste Verallgemeinerungen wie: "Früher war alles besser", "Die Jugend von heute " etc. 

Was mir noch besonders in Erinnerung geblieben ist, war ihre innere Stärke. Sie war unglaublich stark, sie war keine, die sich vor Herausforderungen, Schwierigkeiten oder vor möglichen schlimmen Erfahrungen versteckte. Sie war eine Kämpferin. Sie war wunderschön und hatte Würde, Größe, Stolz - für mich war sie eine bewundernswerte Frau mit einem sehr grossen Herz...und ich bin sicherlich niemand, der rückblickend immer alles in rosarot sieht und den realistischen Blick verliert!  

Was sie eigentlich alles geleistet hat, das habe ich erst nach und nach...und vielleicht auch erst jetzt, da ich selbst Mama bin, verstanden. Dabei hatte ich immer ein sehr inniges, sehr enges Verhältnis zu ihr. 

Letztens gab es eine Challenge auf Instagram: für was man seiner Mama dankbar ist. Ganz ehrlich? Würde meine Mama noch leben, dann bräuchte ich eine solche Challenge nicht, dann würde ich das meiner Mama direkt, ganz persönlich und öfter sagen und zwar unaufgefordert. Aber so habe ich tatsächlich nochmal darüber nachgedacht, für was ich ihr heute dankbar bin. 

Ich bin ihr dankbar, dass sie aus mir eine willensstarke Frau gemacht hat. Dass sie mir gezeigt und beigebracht hat, was Würde, Größe, Stolz heißt. Dass sie mir ein Urvertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten gegeben hat. Dass ich - auch dank ihr - weiss, dass ich alles schaffen kann, wenn ich will. Ich danke ihr für die unfassbar grosse Liebe, die sie mir geschenkt hat. Dass sie mir - trotz allen Schwierigkeiten und Sorgen, die sie als junge und alleinerziehende Mama sicherlich hatte, eine wunderschöne Kindheit beschert hat. Dass ich eine sehr gute (manchmal auch sehr srenge) Erziehung genossen habe, weiss, was Charakterstärke heisst und dass ich diese selbst habe. Und dass ich Dank ihr eine Schwester habe, die mir ungeheuer wichtig ist!

Dass ich heute jemand bin, dem bestimmte Werte wichtig sind. Ich bin stark und trotz so mancher Hürden und Schicksalsschläge in meinem Leben (die auch vor mir nicht halt machen, wie vor niemandem) ein lebensfroher, optimistischer Mensch bin, der voller Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blickt. Sicher hat mich da meine Mama geprägt, vielleicht liegt es auch an meiner Natur und bestimmt gibt mir meine Familie ganz viel Halt, Kraft und Energie.

Ich schreibe Euch jetzt mal was ganz persönliches, ehrliches (dieser Blog ist natürlich immer 100%ig ehrlich und sehr persönlich, aber das ist "noch eine Stufe mehr") : ich würde weiss Gott dafür was geben, wenn ich noch einmal meine Mama umarmen könnte, wenn ich noch einmal von ihr gehalten werden würde, sie mir liebevolle Worte zuraunt und ich ihren Duft riechen könnte. Und immer, wenn ich daran denke, kullern mir die Tränen runter...so auch jetzt. Ich bin zwar schon erwachsen und  "gross", aber eine Mama ist wichtig - egal wie alt man ist...vor allem, wenn man ein so inniges Verhältnis hatte wie wir es hatten. 

Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, war das Letze was ich ihr gesagt habe, dass sie die beste Mama der Welt ist. Dann bin ich davon gefahren, nichtahnend, dass ich sie nicht mehr lebend sehen würde... Aber das haben wir uns tatsächlich öfter gesagt und das ist sicher auch ein Grund, warum ich täglich meinen Kindern sage, dass ich sie liebe oder sie im Arm halte. 

Und wenn ihr da draussen noch eine Mama habt, dann vergesst mal irgendwelche kleinen nervigen Sachen an ihnen oder Vorkommnisse (gerade diesem Kleinkram misst man im Alltag oft viel zu viel Beachtung bei), schluckt eventuellen Ärger runter und werdet euch bewusst, welch grossartiges, kostbares Geschenk ihr habt. Ihr habt Zeit mit und für eure Mama! Und wenn ich euch etwas raten darf: nehmt sie (verdammt noch mal) in den Arm so viel und so oft es geht!

   

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