Sonntag, 6. Mai 2018

Gardening

Vorsicht: längerer post...bereit? Also los:

Wenn mich jemand vor ein paar Jahren nach meinem "grünen Daumen" gefragt hätte, hätte ich sehr wahrscheinlich geantwortet, dass dieser kohlrabenschwarz ist bzw. gar nicht existiert. Das ist auch der Grund warum ich 

1. Schnittblumen so mag
2. nur extrem leidensfähige Zimmerpflanzen eine eventuelle Überlebenschance bei uns haben und 
3. Wir zwischenzeitlich grösstenteils Orchideen (aber nur weiße) bei uns haben (denn da muss ich nicht ganz so regelmäßig ans giessen denken).

Zwischenzeitlich - und ich wäre sicher die Letzte gewesen, die das für möglich gehalten hätte - mag ich es, unsere Pflanzen und den Garten zu hegen. Ich interessiere mich sehr dafür, was auch u.a. zur Folge hat, dass meine Friseurin mir schon unaufgefordert die Gartenzeitschrift hinlegt, wenn ich zum Termin komme . 



Unseren Garten würde ich als eine Mischung aus bewährtem und langjährig angepflanztem und gehegtem - alles durch meine Schwiegereltern (wie einige Stauden oder z.b. die Rosenhecke, die Fliederbüsche usw.) , neuem ("mein" Beet, das meine Schwiegermutter mir vor einigen Jahren, also noch bevor wir das Haus offiziell übernommen haben, mit den Worten: "dafür bist du ab jetzt zuständig" übertragen hat) und etwas "Kunst" (ihr wisst ja, ich liebe es, mich kreativ zu betätigen...). 

Es gibt überall ein bisschen was zu entdecken. Und das mag ich. Unser Garten ist nicht riesig, aber mit ausreichend Platz und auch gerade so groß,  dass wir die Pflege noch gut bewerkstelligen können...also für meinen Geschmack genau die richtige Größe.  



Irgendwann letztes Jahr (ich bin wohl gerade vom Friseur und dadurch mit neuem Gartenwissen nach Hause gekommen 🤣) habe ich meinem Mann gesagt, dass ich ein Hochbeet irgendwie cool finde. Und wie hat er reagiert? 

Er hat sich in den Kopf gesetzt, uns eines zu bauen. Und so wurden von unserem Holzbauunternehmen im Ort im  Frühjahr unverhofft einiges Material geliefert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich den Satz mit dem Hochbeet schon ganz vergessen gehabt. 



Und damit dieses Projekt auch noch zeitnah und mit eventueller Ernte noch in diesem Jahr umgesetzt wird, haben wir uns an das Outdoorprojekt "Hochbeet" gemacht. Den absoluten Mammutteil hat mein Mann - das muss ich zugeben - dabei geleistet. Er hat das Hochbeet aufgebaut, anschließend Metallgitter entsprechend ausgesägt, die er auf den Boden des Beets gelegt hat (damit sich z.B. keine Mäuse durchfressen können). Und dann wurde dieses schier unendliche "Fass ohne Boden" mit: klein geschnittenen Ästen, anschließend Laub vom letzten Jahr (gesammelt beim Arbeitseinsatz bei unserem Tennisclub), danach Rindenmulch, danach Grund von unserem Nachbarn,  der sein Blumenbeet abräumt da es wegkommt, danach frischem Grund von unserem Kompost und schliesslich mit 8 (!) Säcken frischer Erde aufgefüllt. Ach ja - die Seiten hat er mit extra Hochbeetfolie ausgekleidet. Na, wenn da nix gedeiht weiss ich auch nicht. 



Ich habe dann noch zusammen mit meiner Tochter ein Schild bemalt und fertig ist das gute Stück. Gestrichen haben wir das Holz vom Beet übrigens nicht (wollten wir nicht, da wir da ja Lebensmittel anpflanzen und keine schädlichen Stoffe darin haben möchten). 

Ich weiß, zwischenzeitlich gibt es Hochbeete in allen Variationen und Holz-Hochbeete ebenfalls als Bausatz in jedem guten Heimwerkermarkt zu kaufen, aber ich bin echt stolz auf unser Unikat und hab mich sehr darüber gefreut, dass mir meine bessere Hälfte eines gebaut hat. 

Angepflanzt habe ich übrigens schon ein paar Salate,  Petersilie und unser Rosmarinstämmchen. Nach den Eisheiligen folgen dann noch Brokkoli und Salatgurken. Ich hab gehört, dass Zucchini mega gedeihen...nur mag die bei uns niemand übermässig und dann brauche ich sie auch nicht anpflanzen - finde ich. 



Und zu meinem grünen Daumen: der ist nicht mehr kohlrabenschwarz,  sondern hat ein zartes hellgrün. Denn natürlich lerne ich immernoch dazu und bin längst kein Profi. Aber ich mache Gartenarbeit zwischenzeitlich tatsächlich sehr, sehr gerne. 

Und ihr wisst ja schon, dass ich eine kleine philosophische Ader habe....gärtnern erdet mich - im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kann dabei voll abschalten und an nichts anderes mehr denken, was ab und an sehr gut tut. Und dabei finde ich, dass gärtnern sehr viel Parallelen zum Leben hat....

...manchmal steckst du unheimlich viel Energie und Zeit in eine Sache und wirst dafür belohnt - und manchmal eben nicht, weil falscher Zeitpunkt, falsche Planung, falscher Standort, falsche Basis oder einfach Pech. 

...manchmal kümmerst du dich um eine Sache gar nicht groß,  hast sie vielleicht sogar schon aus den Augen verloren und vergessen und sie wird (trotzdem)grossartig, üppig, zu einem vollen Erfolg  - oder verkümmert. Ist es Schicksal, Glück, Fügung oder Zufall...?

...wie im Leben planst du einiges beim gärtnern (Gestaltung,  Auswahl der Pflanzen, Zeitpunkt der Umsetzung). Und wenn es nichts wird fängst du nochmal von vorne an. Änderst eine der Komponenten oder wählst eine komplett andere Pflanze (Weg). In jedem Fall lernst du aber aus deinem Fehler, holst dir eventuell Rat von Familie oder Freunden...oder Profis auf diesem Gebiet. Du eignest Dir Knowhow an, holst dir entsprechendes Equipment und wirst im Laufe der Zeit gelassener (zum Beispiel was Erfolg oder Misserfolg eines Projekts betrifft). Denn du weisst: es gibt immer auch einen anderen Weg / eine weitere Variation / eine neue Möglichkeit -  und einen Grund. 


Herrlich - diese Gartenarbeit...😊


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